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50 Jahre OSTSTEINBEKER SPORTVEREIN von 1948

Vom kleinen Fußballverein zur modernen Breitensportorganisation

von Karlheinz Schmidt, Oststeinbek

Inhalt

Zur Gründungsgeschichte

Die Umstände der Entstehung des OSV v. 1948 lassen sich nicht mehr ganz genau nachvollziehen. Friedrich Sander, der Ortschronist von "Oststeinbek-Havighorst - Gestern und heute" berichtet zwar auf Seite 456 des 1989 erschienenen Buches, daß sich am 10. Juli 1948 in Oststeinbek eine Schar von begeisterten Sportlern zusammenfand, um einen Sportverein zu gründen. Eine Quelle für diese Aussage gibt er nicht an. Auch die Satzung des OSV nennt den 10. Juli 1948 als Gründungstag. Dies ist zwar präzise, erscheint aber auch als willkürliche Festlegung.

Auch die von dem Mitglied Günter Eschment erst einige Zeit nach der Vereinsgründung begonnene und bis zum Sommer 1957 liebevoll fortgeführte Chronik des Vereins hinterläßt keine genaueren Angaben.

Aus einer zeitlich späteren Zeitungsmeldung geht hervor, daß der OSV im Jahre 1947 aus den Reihen abgewanderter Glinder Spieler hervorgegangen sein soll. In der Tat hatten die Oststeinbeker ganzüberwiegend ihren Sport im benachbarten TSV Glinde betrieben, obwohl schon seit langem eingeeignetes Sportgelände in Oststeinbek - der später als 'Pappelstadion' apostrophierte Sportplatz im Bereich des heutigen Parkweges - vorhanden gewesen war. Dies bestätigte in einem im Mai 1998 mit dem Verfasser geführten Gespräch der jetzige Platzwart Werner Meincke, der bereits als Jugendlicher bis 1948 in Glinde Fußball gespielt hatte. Aus einem späteren Vereinsprotokoll zum 10-jährigen Vereinsjubiläum ergibt sich wiederum, daß der 9. August 1948 der Gründungstag des OSV gewesen sein soll.

Aufgrund weitergehenderer Recherchen des Verfassers der vorliegenden Festschrift sowie desVorliegens einiger weniger Originaldokumente ist die folgende Entstehungsgeschichte als die wahrscheinliche anzunehmen:

Unter dem Datum vom 2. Juli 1948 gab der Gemeindedirektor der Gemeindeverwaltung Oststeinbek die folgende Bekanntmachung heraus:

"Der Sportplatz der Gemeinde Oststeinbek auf der Siedlung Breeden ist durch privatrechtlichen Vertrag an den Oststeinbeker Sportverein verpachtet worden. Danach ist in Zukunft jegliches Befahren des Sportplatzes untersagt worden. Gegen Zuwiderhandelnde wird der Sportverein Klage erheben und Anzeigen wegen Hausfriedensbruch erstatten"

Aus dieser Diktion muß geschlossen werden, daß zum Zeitpunkt dieser Bekanntmachung, also vor dem 2. Juli 1948, der OSV bereits gegründet sein mußte. Da Vorbereitungen einer Vereinsgründung - Entwurf einer Satzung, Gründungsversammlung, Protokollierung, notarielle Beglaubigung der Unterschriften, Eintragung im Vereinsregister usw. - erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, dürften die Anfänge für die Überlegungen der Vereinsgründung durchaus ins Jahr 1947 zurückreichen. Als Gründungszeit ist deshalb die 1. Jahreshälfte 1948 anzunehmen. Zu jener Zeit hatte die Gemeinde etwa 2.000 Einwohner. Geeignetes Sportgelände in der Gemeinde Oststeinbek war eh schon lange vorhanden. Insoweit ist eine Notiz in der bei der Grundschule Oststeinbeks verwahrten Schulchronik (Seite 70 Rückseite) interessant, die die Größe des Sportplatzes mit 9.000 qm angibt. Diese Notiz vom 1. Mai 1938 wird durch eine zweite vom 15. März 1941 (Seite 71 Rückseite), wonach der Sportplatz sogar 1,3 Ha groß war, ergänzt.

Im Mai 1998 vom Verfasser durchgeführte Befragungen von Oststeinbeker Bürgern, die hier geboren wurden und in den 30er Jahren auch zur Schule gegangen waren - Walter Grünitz, Ewald Behn, Werner Meincke - ergab, daß sie auf dem Sportplatz "Auf dem Breeden", der etwa 1932/33 von einem jüdischen Kaufmann der Gemeinde Oststeinbek geschenkt worden war, ihren Schulsport ausgeübt hatten. In den 40er Jahren gab es gelegentlich Fußballspiele von Kriegsgefangenen (Belgiern und Flamen) und später von Angehörigen der britischen Besatzungsmacht jeweils gegen Oststeinbeker Mannschaften.

Aufgrund damaligen englischen Besatzungsrechts bedurfte die Vereinsgründung einer Genehmigung der englischen Militärregierung. Das "Gesuch für die Genehmigung eines Sportvereins" war auf vorgeschriebenem Formular, vierfach, in englischer und deutscher Sprache auszufüllen. Es waren laut des bei der Geschäftsstelle des OSV vorliegenden Originalantrags die nachfolgend wiedergegebenen Erklärungen abzugeben:

" Die Militärregierung wird hiermit um Erlaubnis ersucht zur Bildung der Jugendabteilung des Oststeinbeker Sportvereins von 1948 zum Zwecke der Erhaltung der Volkskraft und -gesundheit durch Sport und Leibesübungen.

Der Verein beabsichtigt zu tagen am Dienstag jeder Woche 20 Uhr. Irgendwelche andere Versammlungen werden der Militärregierung mindestens eine Woche vorher angesagt.

Die Gebäude und Plätze liegen in Oststeinbek.

Satzungen der obigen Organisation in zweifacher Form liegen hier bei.

Ausgefüllte Fragebögen (1fach) oder volle Einzelheiten von Prüfungsergebnissen des Entnazifizierungsausschusses über den Leiter, Stellvertreter, Kassierer, Schriftführer, Jugendwart usw. liegen bei.

Wir verbürgen uns dafür, weder Anweisungen noch Geld von einer von der Militärregierung nicht genehmigten Organisation anzunehmen. Uns sind die Bedingungen der MG I Nr.67 bekannt und wir bürgen dafür, daß wir mit diesen Bedingungen übereinstimmen. Wir bürgen auch dafür, eine laufende Liste mit allen Namen und Adressen der aktiven und passiven Mitglieder zu führen, daß Konten und Bücher geführt werden, die der Militärregierung jederzeit zugänglich sind für eine Inspektion und jährlich eine ordnungsgemäß geprüfte Bilanz und Aufstellung der Konten eingereicht wird."

Dieses Gesuch ist möglicherweise am 30. Juli 1948 oder ein paar Tage früher ausgefüllt worden, denn der damalige Bürgermeister von Oststeinbek, Otto Behn, mußte gegenzeichnen. Dieser tat es unter dem Datum des 30. Juli 1948 mit dem Bemerken:

"....empfehle, daß obiger Sportverein genehmigt wird."

Das ebenfalls noch vorhandene Original der englischen Genehmigung trägt das Datum vom 14.8.1948 und lautet:

Vom kleinen Fußballverein zur modernen Breitensportorganisation

Tele: 24181 Lübeck, Ext 53 Education Control

GP/LB/HQ/Edn/3121/2 HQ 820 CCG

Lübeck

B.A.O.R. 22

To: The Kreisdirektor of Landkreis Stormarn Bad Oldesloe 14. August 1948

Subjekt: Approval of Sports Clubs

1. The Oststeinbeker Sportverein v. 1948 is approved with the following official Willy Henning, Oststeinbek, Breden 8

2. Please forward this Approval to the club concerned.

Sg. W.A. Burley CC II

Education Control Officer

Kreis Group Lübeck

Nach dieser "hochpolitischen" Genehmigung bedurfte es noch einer weiteren "sportpolitischen" Genehmigung, da der OSV wegen der herrschenden Verkehrs- und Transportprobleme nicht im schleswig-holsteinischen Stormarn, sondern in Hamburg Fußball spielen wollte. Das war nun eine verbandspolitische Angelegenheit, die sich wie folgt abspielte:

Hamburger Sportbund

Mitteilung vom 12. September 1948

Nach den Vereinbarungen mit dem Landessportverband Schleswig-Holstein kann der Verein nicht als Mitglied im Hamburger Sport Bund aufgenommen werden.

Es bestehen von hier aus keine Bedenken, wenn der Verein, genau wie andere Vereine im Vorortbereich, von den einzelnen Fachverbänden nach ihren Entscheidungen als Gastvereine aufgenommen wird und sich am Wettkampfbetrieb beteiligt.

Die abschließende Zustimmung erteilte der Kreissportverband Stormarn e.V. Bad Oldesloe unter dem Datum des 20.9.1948:

An den

Sportverein Oststeinbek

z.Hd. Herrn Willy Henning

Oststeinbek

Gegen die spielerische Ausrichtung nach Hamburg hat der Kreissportverband Stormarn keine Bedenken, weist jedoch darauf hin, daß Sie fernerhin Mitglied im Kreissportverband bleiben müssen.

gez. Metzmacher

1. Vorsitzender

Diese vorstehend geschilderte als wahrscheinlich anzunehmende Gründungsgeschichte des OSV liest sich aus der Feder des Zeitzeugen und ersten Vereinschronisten Günter Eschment so:

"Im Jahre 1948 begann das Bestehen unseres Vereines. Eine kleine Schar beherzter Spieler nahm die Gründung des Vereines in die Hand. Bis zum geregelten Sportverkehr und zur Klasseneinteilung war es noch ein weiter Weg. Ein erbittertes Ringen um Anerkennung des Vereines, seitens der Sportgründer sowie andererseits der Sportverbände Schleswig-Holsteins sowie Hamburgs setzte ein. Der Verein wurde von 13 Leuten gegründet und hatte damals nicht die Vereinsstärke, die benötigt wurde. Nun ging das Werben von Mitgliedern los, um die benötigte Spielstärke zu erlangen. Aber alles war mit Schwierigkeiten verbunden. Die Verhandlungen zogen sich bis Ende des Jahres hin. Endlich war es soweit. Der Oststeinbeker Sportverein von 1948 war genehmigt. Wir konnten jetzt anfangen. Wir wurden in die Hamburger A-Klasse eingegliedert, nachdem Schleswig-Holstein uns die Genehmigung erteilt hatte, in Hamburg zu spielen. Der Spielbetrieb unseres Vereines begann allerdings erst im Jahre 1949!"

Die Vereinschronik verzeichnet die nachfolgend aufgeführten 19 Namen, die als Gründer sowie als "erste Spieler" des Vereins tituliert sind:

Willy HENNING, Herbert GRÜNITZ, Kurt HANOLD, Waldemar EVENSEN, Christian HESSE, Georg BERNDT, Erich v. BRÖCKEL, Rudi SEIFERT, Edgar LINDEMANN, Richard GRÜNITZ, Walter GRÜNITZ, Günter ESCHMENT, Günter LENDER, Karl LINDEMANN, Hans PRANK, Gerhard LINDEMANN, Johannes PETERSEN, Willy TACKMANN, Werner HUSEN

Wieviele und welche von ihnen zu den Vereinsgründern zu zählen sind - Behauptungen schwanken zwischen sieben und dreizehn Personen - war nicht mehr mit Genauigkeit zu ermitteln.

Als Hauptgründer verzeichnete der Chronist Eschment Willy HENNING, der im Gründungsjahr 1948 auch der 1. Präsident des Vereins wurde, und Christian HESSE, der bereits im Jahre 1954 verstarb. Bei der Befragung im Mai 1998 bestätigte Werner Meincke, Neffe des `Taubenzüchters` Chrstian Hesse, diese Angaben.

Nach eigenem Bekunden war Walter Grünitz der erste Schriftführer des Vereins. Für diesen Zweck hatte er die Erlaubnis zum Ankauf einer gebrauchten Reiseschreibmaschine erhalten.

Unter den Gründungsmitgliedern befanden sich nicht genügend aktive Fußballer, so daß aufgrund der von Eschment angesprochenen Mitgliederwerbung erst noch weitere Fußballer gewonnen werden mußten. Leider liegen für die ersten Jahre keine Mitgliederzahlen vor. Erst der Meldebogen 1952/53 an den Hamburger Fußball-Verband weist aus, daß 30 passive Mitglieder, 57 Aktive (Herren) und 55 Aktive (Jugend) den Bestand bildeten.

Doch zurück ins Gründungsjahr: Der Schwerpunkt des OSV lag in sportlicher Hinsicht auf Fußball. Bislang unbestätigten Meldungen, nach denen zu Beginn auch Damenfußball gespielt worden sein soll, ist der Verfasser nachgegangen. Die befragten Zeitzeugen Walter Grünitz und Werner Meincke erklärten im Mai 1998, daß kein Damenfußball, wohl aber Feldhandball - von Damen und Herren -in einem Zeitraum von höchstens zwei Jahren gespielt worden war.

Walter Grünitz und Werner Meincke wußten auch zu berichten, daß der Vereinsgründer Willy Henning, selbst aktiver Boxer, eine Boxabteilung mit ca. 15 Mitgliedern gründete, die allerdings höchstens drei bis vier Jahre Bestand hatte. Boxlokal war der Tanzsaal im Gasthaus Eggers, in dessen Mitte jeweils ein Ring aufgebaut wurde. nach oben

Das erste Spieljahr 1949/50

Für dieses erste Spieljahr sind die pauschalen Ausführungen Eschments in der Chronik eine Art Zeitdokument und sollen deshalb wiedergegeben werden:

"Auch in diesen beiden Jahren gab es sehr viel Arbeit, für den Vorstand sowie für die Spieler. Ein Platz, der mitten im Dorf liegt, mußte hergerichtet werden. Der Platz wurde für 90 Jahre gepachtet. Ja, es war ein bunter Haufen, der da auf dem Spielfeld seine Wettkämpfe begann. Es war auch eine schwere Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Zuerst war unsere Sporttracht Blau-weiß, die damaligen Spieler nähten sich zum größten Teil ihre Tracht selber. Auch waren die Mannschaften nicht immer voll. So manches Mal mußte der Vorstand, der aus alten Fußballpionieren bestand, sich die Fußballstiefel selber anziehen, um die Lücken auszufüllen, die noch vorhanden waren."

Die im Mai 1998 befragten Zeitzeugen Walter Grünitz und Günter Lender sind allerdings der Meinung, daß die Sportkleidung ganz in weiß gehalten war. Dies war auch die Trikotfarbe des TSV Glinde gewesen.

Am 5. September 1949 wurde der erste "Punktspielball" getreten. Am Ende der Saison 1949/50 stand der OSV auf dem 7. Tabellenrang der Kreisklasse A. Ein erster Ergebnisbericht über die Fußballer des OSV liegt erst aus dem Jahre 1950 vor. Er sagte aus, daß die Mannschaft beim "bekannten" Kirchwerder Pokalturnier mit 4:4 Punkten den 3. Platz erreicht hatte. Außer dem OSV und dem Gastgeber hatten noch Glinde und eine als WRSC bezeichnete Mannschaft teilgenommen.

Der OSV hatte in der Spielzeit 1949/50 auch mit einer A-Jugend-Mannschaft den Spielbetrieb aufgenommen. Sie wurde auf Anhieb Meister ihrer Staffel. Zu jener Mannschaft gehörten auch Ewald Behn und Werner Meincke, die beide schon ab Vereinsgründung in Oststeinbek der Lederkugel nachgejagt waren. nach oben

Das Meisterjahr 1950/51

Bereits im Spieljahr1950/51 kamen die Fußballer des OSV zu Meisterehren. Unter 13 Mannschaftenschafften die Oststeinbeker mit 39:9 Punkten und 70:23 Toren den ersten Platz vor dem BT Vierlanden mit 37:11 Punkten, der im letzten Saisonspiel auf eigenem Platz vom OSV meisterschaftsentscheidend mit 1:3 geschlagen wurde. Damit hatte die Hamburger A IV-Staffel, in der der OSV spielte, ihre Überraschung. Doch lesen wir Auszüge aus dem überschwenglichen Bericht der "Bergedorfer Zeitung":

"Es hat uns viel Freude bereitet, laufend über diese ehrgeizige und kampffreudige Staffel allsonntäglich berichten zu können; um so mehr, da es sich bei allen Spielern dieser kleinen Vereine noch um wirkliche Idealisten handelte, die aus Freude am Spiel, und nur darum, mit großer Liebe bei der Sache waren. Hier fragte keiner nach Fahrgeld rückerstattung, Freilieferung des Sportzeuges durch den Verein, oder all den Dingen, die bereits in einigen Kreisklassenvereinen (leider) zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Unsere "Alten" mögen es als Trost hinnehmen: in der A-Klasse erlebt man es noch, daß die Spieler der I. Mannschaft nach dem Spiel den Platz abbauen. Möge es bleiben in dieser Zeit, in der mehr und mehr alle ideellen Werte des Sports vor allem im Fußball - von einem kalten Materialismus verdrängt werden. - Unsere Jugend hat Vorbilder nötiger denn je. Ein Blick in die Tabelle genügt: Oststeinbek hat das beste Punkt- und Torverhältnis der Staffel aufzuweisen. Vor allem in der Abwehr erwiesen sich die jungen Meister als besonders stark; in 24 Spielen 23 Gegentore! Nur wenige Mannschaften im Hamburger Verbandsgebiet und darüber hinaus können eine derartig gute Abwehrleistung aufweisen. Besondere Sympathien erwarben sich die Oststeinbeker durch ihr immer faires, sauberes und ordentliches Spiel. Sie dürfen stolz auf diese erste Meisterschaft sein, die sie bereits im dritten Jahr ihres Bestehens (1948 gegründet, 1949/50 Siebter der A IV) verdient haben. . . "

Mitglieder der Meistermannschaft waren Herbert Grünitz, K.Gissa, Ellerbrook, B.Gissa, Henry Grünitz, Korleis, Schulenburg, Burmeister, Waldemar Evensen, G. Berndt und Günter Lender.

Zu ergänzen bleibt, daß auch die Reserve des OSV die Meisterschaft in ihrer Staffel gewonnen hatte. nach oben

Der Fußballbetrieb in den 50er Jahren

Durch die Meisterschaften der 1. Herren und der Reserve erhielten Mitgliederzahl und Spielbetrieb einen enormen Auftrieb. Aus einem Protokoll über eine Spartenleitersitzung in Behn's Gasthof vom 3. August 1951, an der 14 Spartenleiter teilnahmen, ist der Beschluß zu ersehen, zur neuen Spielsaison dem Verband

3 Herren - Mannschaften

1 Jungmannen - Mannschaft

1 Jugend - Mannschaft und

1 Knaben - Mannschaft

zum Spielbetrieb zu melden.

Aus dieser Spartenleitersitzung sind zwei weitere Angelegenheiten festzuhalten:

Es wurde die Ausrichtung eines Pokalturniers, dessen Veranstaltungstermin leider nicht festgehalten worden war, mit folgenden Einzelheiten besprochen:

"Die vom Vereinswirt gestifteten Pokale und Plaketten sind eingetroffen und wurden zur Ansicht herumgereicht.

Betr.: Festball. Als Preisstufen wurden folgende Preisstufen vorgeschlagen und genehmigt: Jedes Vereinsmitglied mit Frau zahlt pro Person -,50 DM. Ebenfalls ledige Vereinsmitglieder. Gäste zahlen pro Person 1,50 DM. Die Musik kostet 170,-- DM (Watterodt).

Betr.: Platzkassierung. Vereinsmitglieder, ebenfalls Kinder, haben an diesem Tage auf dem Platze freien Eintritt. Gäste zahlen -,55 DM. Die Platzkassierung wird von den Sportfreunden Obst und Walter Grünitz durchgeführt."

Ferner wurde die Einrichtung eines Arbeitsdienstes besprochen:

"In Punkto Arbeitsdienst wurde noch einmal bekanntgegeben, daß 1300 Vormauersteine angefahren worden sind. Sportfreund W. Riebesel schlug vor, am Sonntag, den 1.7.51 um 9.00 Uhr mit dem Arbeitsdienst nunmehr zu beginnen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Der 1. Schriftführer Sportfreund Grunert wird beauftragt, bei der Gemeindeverwaltung einen Antrag einzureichen, welcher die Genehmigung zum Bau gemauerter Pfeiler bewirken soll. . . ."

Der im Mai 1998 von dem Verfasser befragte Walter Grünitz erklärte schmunzelnd zu den erwähnten "angefahrenen Vormauersteinen", daß diese von Vereinsmitgliedern des nachts mit Pferd und Wagen aus dem im Öjendorfer Park abgelagerten hamburgischen Trümmerschutt "abgeborgen" worden waren.

Die Chronik für das Spieljahr 1951/52 vermerkt den Aufstieg der 1. Herren nach der gewonnenen Meisterschaft in die Kreisklasse Ost, die auch nach Abschluß der Spielzeit im Jahre 1952 gehalten werden konnte. Es heißt weiter: "Der Sportplatz wurde ausgebaut. Es ging langsam vorwärts. Die Tracht des Vereins wurde endgültig auf Schwarz-Rot festgelegt." Ab jetzt hatten die Oststeinbeker den Namen "Rothosen" und später dann den Namen "Die Schwarz-Roten" weg.

In der Spielzeit 1952/53 belegte der OSV mit den 1.Herren in der Kreisklasse Ost unter 15 Mannschaften den zehnten Tabellenplatz, und ebenfalls in der Kreisklasse Ost mit der Reserve den 8. Rang. In die Spielzeit war der OSV mit gemeldeten 112 Aktiven an den Start gegangen.

Ein Jahr später (Spielzeit 1953/54) landete der OSV in der Staffel Bergedorf unter 12 Mannschaften auf dem 9. Tabellenplatz, die Reserve-Mannschaft ebenfalls unter 12 Mannschaften auf dem beachtlichen 3. Tabellenplatz, die II. Herren unter acht Mannschaften auf dem 7. Platz.

Der Vereinschronist vermerkte, daß das Jahr 1953 ein Jahr des Pechs gewesen sei. Die Klasse habe zwar gehalten werden können, aber durch einige Abgänge aus der Mannschaft seien die Wettkämpfe um die Punkte sehr schlecht geworden, so daß Spieler und Anhänger sehr enttäuscht gewesen seien. Aber im Jahre 1954, so der Chronist, habe wieder die Sonne für den OSV gelacht, weil es starken Zuwachs für den OSV gegeben habe.

Während der Meldebogen für die Spielzeit 1953/54 62 Aktive Herren und 61 Aktive Jugendlicheauswies, war die Zahl der Aktiven Jugendlichen laut Meldebogen 1954/55 auf 42 zurückgegangen, während die Aktiven Herren auf 66 zulegten. Das Spieljahr 1954/55 endete in der Alsterstaffel der Bezirksklasse für den OSV unter 12 Mannschaften mit einem erfreulichen fünften Rang in der Tabelle. Die Jugend machte es besser: 1. Schüler und 1. Knaben wurden Meister.

Als Besonderheit ist zu vermelden, daß zu Ostern 1955 die I. Herren des OSV in die Ostzone nach Mecklenburg fuhren, wo gegen die Vereine BSG Polz mit 8:3 und S.G. Görnitz mit 8:2 gewonnen wurde.

Die Herbstrunde des Spieljahres 1955/56 verlief für den OSV sehr verheißungsvoll, obwohl die Aktivenzahl leicht gesunken war. (Herren: 55, Jugend: 60) Schon nach der halben Herbstrunde schrieb die "Bergedorfer Zeitung":

"Die Staffel Bergedorf lieferte Überraschungen am laufenden Band. Nicht der VfL Geesthacht, Lauenburg oder einer der sonst so starken Reinbeker Vereine führt das Regiment an, sondern Oststeinbek! Der Weg dieses Sportvereins führte von der A.Klasse steil nach oben und dieser jungen Elf ist zuzutrauen, daß sie nicht in der Bezirksklasse haltmacht. . . ."

Nach dem 10. Spieltag war die Mannschaft des OSV mit 19:3 Punkten bereits Herbstmeister geworden. In der darauffolgenden Rückspielserie - damals als Frühjahrsserie bezeichnet - lieferte sich der OSV einen harten Brust-an-Brust-Kampf mit dem SV Schwarzenbek. Der OSV schaffte die Meisterschaft, die er sich mit 33:5 Punkten und 56:29 Toren und sechs Punkten Vorsprung vor dem Verfolger SV Schwarzenbek bereits am 19. von 22 Spieltagen gesichert hatte. Der 20. Spieltag brachte dann endgültig den Meisterschaftssieg. Lesen wir dazu den Zeitungsbericht:

"Der erste Meister des Bergedorfer Heimatgebietes heißt Oststeinbek. Aber die Meisterprüfung gegen den Tabellenletzten und Absteiger der Bezirksklasse Bergedorf, Ochsenwerder, verlief ungenügend. Zwei Elfmeter mußten helfen. . . ."

Damit hatten die I.Herren des OSV ihren größten Erfolg erreicht, den Aufstieg in dieVerbandsliga!

Anläßlich der 700-Jahrfeier Oststeinbeks im Jahre 1956 schnupperte der OSV schon mal "Höhenluft" und trug ein Freundschaftsspiel gegen Altona 93 A aus, das "unglücklich", so der Chronist, mit 2:4 Toren verloren ging.

Die Spielzeit 1956/57 in der Verbandsliga/Hammonia-Staffel, in der sich der OSV u.a. mit Vorwärts Billstedt, TSV Langenhorn und TSV Ahrensburg messen mußte, geriet zu einer einzigen Lehrstunde. Gleich das erste Spiel beim TSV Ahrensburg ging mit 9:2 verloren. Niederlage auf Niederlage folgte. Den Verlauf der Saison gaben die Überschriften zu den jeweiligen Spielberichten der Presse treffend wieder. Hier eine Auswahl:

"Zu leicht befunden" - "Oststeinbek weiter ohne Sieg" - "Die achte Niederlage" - "Paukenschlag in Oststeinbek" (Ursache war ein 3:3 gegen SV Post) - "Wieder nur remis"

"Nur noch drei von einst" (Anspielung auf die Tatsache, daß viele Spieler nicht mehr mitmachten) - "Maskerade in Oststeinbek" (Am Vortag zu viel gefeiert) - "Rechnung beglichen" (Post SV - O'bek 9:0) - "Nicht mehr zu retten" - "Tapferer Absteiger" - "Am Ende der Kraft"

Lesen wir, wie der Vereinschronist Günther Eschment den Verlauf dieser Saison beurteilte:

"Die einjährige Zugehörigkeit in der Verbandsliga war ein KO-Schlag für den OSV. Ja, in der Verbandsliga spielt man einen härteren und flüssigeren Fußball. Daß wir so schlecht abge schnitten haben, kommt aber auch daher, daß in der I. Herren-Mannschaft der nötige Ehrgeiz, Kampfeswille und Sportgeist fehlten. Bei Freundschaftsspielen fing es schon an; dann erst die erste Halbserie, Niederlage auf Niederlage, das war zu viel! Schlag auf Schlag verließen über die Hälfte der I. Mannschaft das sinkende Schiff. So was nennt man reine Sportsgeistauffassung! Die zweite Hälfte der Serie mit neuen, jungen Kräften gestaltete sich besser für uns. Konnte auch der Abstieg nicht vermieden werden, so können wir uns doch trösten, daß diese jungen Kräfte noch zwei Siege und drei Unentschieden erreicht haben - gegenüber drei Unentschieden der ersten Hälfte. Es war auf jeden Fall sehr lehrreich und ein ehren voller Abschied aus der Verbandsliga. Möge nun die neue Serie in der Bezirksklasse sich zu neuem Ruhm entwickeln! Das wäre zum zehnjährigen Bestehen unseres Vereines das beste Geschenk!"

Mit Ende dieser Spielzeit ging die "Federführung" für die Vereinschronik von Günther Eschment auf Ernst Grunert über.

Zu Beginn der Saison 1957/58 zeigte der OSV-Daumen wieder nach oben. Dies ist einem Zeitungsbericht zu entnehmen:

"In Oststeinbek hat sich fast alles wieder zum Guten gewendet. Fußballobmann Hans Prank ist genauso zurückgekehrt wie "Schorsch" Berndt und Meinke. Alfred Schwiergott hat sich allerdings für seinen alten Glinder Klub entschieden, und auch Mittelstürmer Dobbertin ist zu Wacker 04 zurückgekehrt. Dafür hat aber sein Bruder im Tor seine frühere Form wiedergefunden und verstärkt die Oststeinbeker Hintermannschaft."

"Wenn wir gut vom Start kommen", sagte Jugendleiter Riebesel, "dann rechnen wir uns eine gute Chance für den Wiederaufstieg aus. Aber scharfsind wir nicht darauf. Unser Nachwuchs ist noch nicht so weit!"

Der neue Schwung brachte der OSV-Mannschaft in der Staffel Bergedorf der Bezirksklasse unter 12 Mannschaften mit 17:5 Punkten immerhin den Titel eines Herbstmeisters ein. Am Ende der Saisonreichte es dann doch "nur" zum 4. Platz, allerdings punktgleich mit den Zweit- und Drittplazierten, Curslack-Neuengamme und Schwarzenbek, und nur drei Punkte hinter dem Meister VfL Geesthacht.

Dennoch tat sich für den OSV überraschenderweise eine Chance zum Wiederaufstieg in die Verbandsliga auf. Infolge des am 1. Pfingsttages 1958 von Bergedorf 85 erreichten Aufstiegs aus der Verbandsliga in die Oberliga durfte der OSV Relegationsspiele bestreiten. Im entscheidenden Spiel gegen den SV Eisenbahn Hamburg, in das die OSVer nach ihrem 3:0 Sieg gegen Schwarzenbek mit guten Chancen gegangen waren, spielte die Mannschaft unter ihrem sonstigen Niveau und verlor mit 2:8 viel zu hoch. Der Traum war aus.

Im Jahre 1958 konnte der OSV sein zehnjähriges Bestehen feiern.Er hatte immer noch den Status eines reinen Fußballvereins mit jetzt insgesamt 183 Mitgliedern, darunter 57 Aktiven Herren, 67 Aktiven Jugendlichen und 59 passiven Mitgliedern.

Am 9. August 1958 - 18.00 Uhr - versammelte der Oststeinbeker Sportverein v. 1948 seine Mitglieder im Vereinslokal "Behn's Gaststätte" zu einer schlichten Feierstunde zum Gedenken an den Gründungstag 10 Jahre zuvor. Der 1. Vorsitzende Willi Henning zeichnete 37 Mitglieder für zehnjährige Mitgliedschaft sowie Wilhelm Riebesel für besondere Verdienste mit Ehrennadeln aus.

Nach der Feierstunde begann der gemütliche Teil des Abends. Ein für die Öffentlichkeit zugängliches Tanzvergnügen dauerte bis in die Morgenstunden. Gemütlichkeit, Humor und Stimmung, so der Vereinschronist, krönten den Ehrentag des Oststeinbeker Sportvereins. Und weiter: "Man trennte sich mit dem Wunsche: 'Der Verein möge in Zukunft weiter blühen, wachsen und gedeihen!' Vielleicht ist es uns bald vergönnt, in diesem Sinne wieder einmal eine Meisterschaftsfeier aufzuziehen." Zu diesem gelungenen Festabend hatte nicht zuletzt das Aufspiel der 'verstärkten' Kapelle Lüthje beigetragen, die zehn Jahre lang schon die 'Hauskapelle' der OSVer gewesen war. Das sportliche Programm aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens war bescheiden ausgefallen. Nachdem es nicht gelungen war, für die vier Herren-Mannschaften des OSV Gegner nach Oststeinbek zu bekommen, blieb es den Jugendmannschaften vorbehalten, am 8., 9.und 10. August gegen Glinder Jugendmannschaften zu spielen.

Entgegen den zum Abschluß der Festveranstaltung geäußerten Wünschen und Hoffnungen verlief die Saison 1958/59 wenig erfreulich. Gleich im ersten Spiel gab es beim VfL Lohbrügge mit 5:3 einen kräftigen Dämpfer. Und es ging weiter so, mehr bergab als bergauf. Und nachdem es zu Beginn des Jahres 1959 mit 1:5 gegen Aumühle eine weitere Schlappe gab, titelte eine Zeitung: "Oststeinbek: 'Bei uns gärt es! '" Es hieß an gleicher Stelle dort weiter: "In Oststeinbekhat sich die Krise der Fußballmannschaft zu einer Krise des gesamten Vereins ausgeweitet.

Der Oststeinbeker Krüger verriet uns: 'Das können Sie ruhig schreiben. Bei uns gärt es. Die Aktiven sind mit dem Vorstand überhaupt nicht einverstanden. Die Herren lassen sich nie sehen. Aber wir werden Abhilfe schaffen. Eine Generalbereinigung steht bevor.'"

Sportlich kam es aber noch schlimmer. Die Nerven lagen wohl blank! Beim Spielstand von 4:0 beim SV Dassendorf wurden fünf Minuten vor Spielende 3 Spieler des OSV vom Platz gestellt. Die Mannschaft beendete die Saison in der Sachsenwaldstaffel als Drittletzte unter 12 Mannschaften. Dafür schafften die äußerst schußstarken Spieler der OSV-Reserve mit 93:33 Toren die Meisterschaft.

In die Saison 1959/60 ging der OSV zwar wieder mit drei Herren- und vier Jugendmannschaften, jedoch war die Mitgliederzahl mit insgesamt 173 Mitgliedern - Herren Aktive 63, Jugend Aktive 59 und 51 Passive - leicht zurückgegangen.

Ab diesem Spieljahr wurde auch die Vereinschronik lückenhafter geführt. Die Ursache ist dem Protokoll der Vorstandssitzung vom 24. April 1961 zu entnehmen: Der 1.Schriftführer E.Grunert lag im Krankenhaus.

Auch die 'Umziehräume' auf dem Sportplatz waren an Spielsonntagen "meistens erheblich beschmutzt", so daß der Vereinsvorstand die Einstellung einer Reinigungsfrau für wöchentlich zwei Stunden beschließen mußte.

Wie die 1. Herren des OSV die Saison 1959/60 abschlossen, ist der Vereinschronik nicht zu entnehmen. Alle diese Umstände deuten darauf hin, daß der OSV in einer tiefen Krise gesteckt haben mußte. nach oben

Die 'Durststrecke' des OSV in den 60er Jahren

Außer vier Spielberichten aus dem Jahre 1960 liegen für 1960 und 1961 keine weiteren sportlichen Nachrichten vor, obwohl für die Spielzeit 1960/61 je vier Herren- und Jugendmannschaften und für 1961/62 sogar fünf Herren- und vier Jugendmannschaften gemeldet worden waren. Nach der Hälfte der Spielzeit 1961/62 mußte jedoch eine Herren-Mannschaft zurückgezogen werden, da diese in Folge von Verletzungen und Absagen nicht mehr voll besetzt werden konnte. In der Spielzeit 1961/62 spielten die I.Herren in der Kreisklasse 5. Demnach mußte in einem der beiden voran gegangenen Spieljahre ein Abstieg aus der Sachsenwaldstaffel 'passiert' sein. Die Kreisklasse 5 beendete der OSV mit einem hervorragenden 2. Platz, der zum Aufstieg in die Bezirksklasse (Sachsenwaldstaffel) berechtigte. Meister der Kreisklasse 5 war der SV Dassendorf geworden, der sich in zwei dramatischen Spielen am 17. und am 24. Juni 1962 (Entscheidungsspiel) jeweils 5:5 vom OSV getrennt hatte.

Damit war in fußball-sportlicher Hinsicht wieder ein Neuanfang gelungen. Die Aktivitäten des Vereinsvorstandes begannen, andere Schwerpunkte für ihre Arbeit zu setzen.

Zu Beginn der 60er Jahre hatten sich die Bemühungen der Vereinsführung darauf konzentriert, die Sportplatzanlage zu verbessern. Im April 1961 beschloß der Vorstand, das vorhandene, Ende der 50er Jahre errichtete Gebäude zu verändern und einen Anbau zu errichten, in dessen Keller ein Geräteraum und in dessen Erdgeschoß ein Duschraum eingerichtet werden sollten. Ein erster Arbeitsdienst war für den 6. Mai 1961 morgens 8.00 Uhr angesetzt worden.

Im Mai 1998 offenbarte Werner Meincke dem Verfasser, daß dieser sogenannte Anbau in Wahrheit eine Aufstockung des vorhandenen Gebäudes war, um für ihn und seine Frau eine kleine Wohnung zu schaffen. Nachdem dem Bauamt aufgefallen war, daß eine zweieinhalb Meter hohe Mauer mit Fensteröffnungen nicht nur für eine Dachschräge gedacht war, "paukte" der frisch gebackene Gerichtsassessor Gerhard Bülow den OSV aus seiner bedrohten Lage heraus.

Einem Protokoll über eine Generalversammlung im Mai 1962 ist zu entnehmen, daß die Vereinsführung mit der sportlichen Situation zufrieden war. Die 1. Herren hatten zu jenem Zeitpunkt den bereits erwähnten Wiederaufstieg in die Bezirksklasse geschafft. Es gab die Empfehlung, nach dem Vorbild der Herren-Abteilung auch für die Jugend-Abteilung einen Ausschuß (Jugendausschuß) zu bilden. Der Schiedsrichter-Obmann E. Riebesel berichtete, daß mit sechs Schiedsrichtern des Vereins alle zugeteilten Spiele bis auf zwei besetzt wordenwaren. Der Verein verfügte zu jenem Zeitpunkt über ein Guthaben von 2.661,60 DM. Er arbeitetestrukturell immer noch mit einem Hauptkassierer und vier Platzkassierern. Eine Beitragserhöhung für die aktiven Herren-Mitglieder auf DM 2,50 pro Monat wurde beschlossen.

Auf dieser gleichen Generalversammlung vom 30.5.1962 wurde die Gründung einer Tischtennis - Abteilung beschlossen. Sportsfreund W.Henning versprach, zwei Platten zur Verfügung zu stellen.

Dies markiert den allerersten, noch zaghaften Schritt des OSV von einem Fußball- zu einemSpartenverein. Der Weg dorthin sollte aber noch etliche Jahre dauern. Im Jahr 1962 gelang dem OSV noch ein weiterer sportlicher Erfolg. Beim 2. Großen Fußball-Pfingstturnier des TSV Reinbek v. 1892 belegten die 1. Herren den 1. Platz unter 10 Mannschaften, nachdem sie das Endspiel gegen Vorwärts Billstedt mit 3:2 für sich entschieden hatten.

Für die Spielzeiten 1962/63 und 1963/64 finden sich in der Vereinschronik weder Spielberichte noch Abschlußtabellen. Zum ersten Mal hält die Chronik auch den Namen des Trainers für 1. Herren und Reserve fest: W. Riebesel.

Am 20. November 1964 wird eine neue Hauptsatzung für den OSV beschlossen, die viele Jahre Bestand haben sollte. Für die Spielzeit 1964/65 sind einige Tabellenstände der Elbestaffel vorhanden, die den OSV jeweils in der unteren Tabellenhälfte aufweisen.

Die 1. Herren scheinen aber in dieser Saison den Klassenerhalt geschafft zu haben, denn in der Saison 1965/66 findet sich der OSV wieder in der Elbestaffel, allerdings am 17. Spieltag als Tabellenletzter.

Wie die Saison genau endete, ist unbekannt geblieben. Der OSV muß wohl abgestiegen sein, denn in der Spielsaison 1967/68 befindet er sich in der Kreisklasse 6. Eine Berichterstattung für die Punktspielsaison 1966/67 fehlt in der Vereinschronik. Für die Saison 1966/67 ist noch nachzutragen, daß der 'Pokalschreck' OSV nach drei Siegen, u.a. gegen die Landesligaelf des Harburger Turnerbundes, erst im Spiel gegen den Eimsbütteler SV mit 2:3 aus dem Kampf um den DFB-Pokal ausgeschieden war.

Nachdem im Jahre 1967 in der damals selbständigen Gemeinde Havighorst von begeisterten Fußballanhängern der Sportverein gegründet worden war, gewährte der OSV seinem Nachbarn 'Asylrechte'. Mangels eines eigenen Sportplatzes erlaubte der OSV, selbst mit nur einem Sportplatz bei damals 500 Mitgliedern in Schwierigkeiten, dem SVH die Mitbenutzung des Pappelstadions.

Da er bei nur 25 Mitgliedern nicht mit den erforderlichen zwei Mannschaften den Punktspielbetrieb aufnehmen konnte, bestritten die Havighorster zunächst als 4. Mannschaft des OSV die Saison.

Den weitergehenden Wunsch des OSV, die Sportler aus Havighorst ganz zu integrieren, lehnten die Havighorster aber ab. Sie behielten ihr Ziel, als selbständiger Verein auch eines Tages einen eigenen Platz bespielen zu können, in den Augen. So endete die 'Verlobungszeit' des SVH mit dem OSV sehr bald.

Im Jahre 1967 war beim OSV der Entschluß gereift, auch eine Mannschaft 'Alte Herren' zu bilden. Trainer der Fußballer des OSV war noch immer W. Riebesel.

Die Abschlußtabelle der Saison 1967/68 weist den OSV im unteren Drittel der Kreisklasse 6 auf. Interessant ist ein Spielbericht vom 13. Spieltag, an dem der OSV sich mit einem 1:1 gegen Börnsen zufrieden geben mußte:

"Nur zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang es Börnsen, aus der Defensive herauszukommen, in der übrigen Zeit regierten die Oststeinbeker, und sie sind besonders froh über den einen Punkt, den sie eroberten, obwohl ihnen nicht einmal ein Trainer zur Seite steht."

Also mußte im Verlauf der Spielzeit 1967/68 Wilhelm Riebesel sein Traineramt aufgegeben haben.

In der Spielzeit 1968/69 waren die 1. Herren nach 10 Spielen Tabellensechster. Die Endplazierungist unbekannt geblieben. Dagegen eroberte die Reserve des OSV mit einem 4:1 gegen Dassendorf die Meisterschaft.

Im Jahre 1969/70 verfehlte die OSV-Elf in der Staffel 6 unter Leitung des Trainers W. Weber wiederum nur knapp die Meisterschaft. Dies war auch das Ergebnis im Spieljahr 1970/71 (2. Platz in der Staffel 6 hinter Wandsbek 81). nach oben

Der OSV in den 70er Jahren - Aufbruch in einen Breitensportverein

Nachdem es der Gemeinde Oststeinbek endlich gelungen war, im Herbst 1970 eine erste Turnhalle in der Gerberstraße 36 zu errichten, die sowohl von der Grund- und Hauptschule als auch vom OSV genutzt werden konnte, war dies die Initialzündung für die unverzügliche Gründung weiterer Sportabteilungen im OSV. Innerhalb kurzer Zeit wurden Turnen, Gymnastik sowie Tischtennis angeboten, die entsprechenden Abteilungen gegründet, was wiederum zu einem raschen Anstieg der Mitgliederzahl führte. Die Einrichtung der Turnabteilung ging auf einen Vorstandsbeschluß im September 1971 zurück.

Die Generalversammlung vom 17. März 1972 spiegelte diese Aktivitäten wieder. Auf derTagesordnung standen bereits die Berichte der Ausschüsse für diese neuen Sparten und dieNeuwahlen der Obmänner für Gymnastik, Turnen und Tischtennis.

Voller Stolz konnte der neue Obmann für die Turn- und Gymnastikabteilung, Rechtsanwalt Gerhard Bülow, auf die Tatsache verweisen, daß bereits 1972 seine Abteilung über 50 % der Vereinsmitglieder stellte, von denen wiederum mehr als die Hälfte zur Kinderturnabteilung gehörten. Mit sechs Übungsleitern und -leiterinnen bot die Abteilung Kurse an für

Turnen für Kleinkinder bis 6 Jahren mit Müttern

Turnen für Kinder bis 15 Jahren in verschiedenen Altersgruppen

Gymnastik für Damen

Gymnastik und Spiele für Herren.

Zwar stand der Gedanke des Breitensports ganz im Vordergrund, doch war auch ein angestrebtes Ziel, zu einem späteren Zeitpunkt echtes Leistungsturnen zu entwickeln.

Für das Spieljahr 1972/73 zog die Fußball-Abteilung das folgende Resümee:

"Die erste Herren-Mannschaft unseres Vereins konnte nach vielen Jahren der Entbehrung auch in diesem Jahr keinen Aufschwung erleben. Der Aufstieg in die nächsthöhere Klasse wurde nicht erreicht, obwohl die Voraussetzungen hierfür gegeben waren. Wir hatten einen guten Trainer - es war Egon Kreuz - gutes Spielermaterial und außerdem zur Halbzeit der Serie einen aussichtsreichen Tabellenplatz."

Dann folgte aufgrund von Überheblichkeit, fehlendem Mannschaftsgeist, Pech und Verletzungen die Talfahrt. Einen kleinen Lichtpunkt gab es dennoch. Die 1. Herren gewannen beim Oster-Pokalturnier um den 'Otto-Renner-Pokal' im Endspiel gegen Billstedt-Horn mit 1:0 und damit diesen Wanderpokal bereits zum zweiten Mal.

Trotz dieses bescheidenen Erfolges vermeldete der Vereinschronist:

"Die Serie 1972/73 ging dann auch ohne viel Hoffnung auf Besserung zu Ende. Der bis zum Ende der Serie verpflichtete Trainer Egon Kreuz beendete seine Tätigkeit bei uns."

Im Sommer 1973 weilte eine OSV-Auswahl zu einem Freundschaftsspiel auf Helgoland.

Zu Beginn der Spielsaison 1973/74 beging der OSV mit dieser bescheidenen fußballerischenSituation sein 25-jähriges Vereinsjubiläum.. Aber dennoch gab es keinen Grund zum Hängenlassen der Köpfe, denn die Glanzlichter setzten die anderen Abteilungen. Allein ein Blick auf die Mitgliederbewegung belegt dies:

Jahr Mitglieder davon

Jahr
männlich
weiblich
gesamt
Aktive
Passive
1970
167
1
168
130
38
1971
263
161
424
395
29
1972
296
208
504
450
54
1973
337
246
583
526
57

Im Hinblick auf diese stürmische Mitgliederentwicklung konnte es nicht ausbleiben, daß im Zusammenhang mit den Veranstaltungen zum 25. Stiftungsfest Stimmen und Rufe nach einer größeren Sportanlage laut und deutlich in Richtung der Gemeinde artikuliert wurden.

Die Festwoche selbst fand vom 8. bis 15. September 1973 statt. Das umfangreiche Festprogramm sah an allen Tagen dieser Woche sportliche Vorführungen, Wettkämpfe und Mitmach-Programme für die Öffentlichkeit vor. Hervorzuheben ist, daß auch ein Badminton-Turnier stattfand. Erst im Mai des Jubiläumsjahres war es zur Gründung einer entsprechenden Abteilung gekommen.

Als Höhepunkte gesellschaftlicher Art des 25. Stiftungsfestes müssen herausgestellt werden:

Am 8.9. - 20 Uhr - ein Herren-Kommers für geladene Gäste, in dessen Rahmen die Oststeinbeker Laienspielgruppe mit einem Sketch "Der 100 m-Lauf" die Gästebegeisterte;

Am 9.9. - 10 Uhr - Volkslauf und Volksmarsch "Rund um die Feldmark";

Am 14.9. - 19 Uhr - Laternenumzug "Rot-Schwarz" mit dem Spielmannszug "Vorwärts Billstedt";

Am 15.9. - 20 Uhr - im Vereinslokal Behn Stiftungsfest "25 Jahre OSV" mit den "Crazy Five".

Das Jubiläumsjahr nutzten alle Abteilungen des OSV, um sich darzustellen. So blickten die seit 1967 bestehenden Alten Herren-Fußballer auf ansprechende sportliche Erfolge - in den Punktspielen immer vordere Plätze - sowie eine lebendige kameradschaftliche Zusammengehörigkeit zurück.

Auch die Schiedsrichter-Abteilung konnte "Rekordverdächtiges" vermelden. Unter ihren 11 Schiedsrichtern befand sich auch der im Jubiläumsjahr erst 12-jährige Knut Ruckert als damals mutmaßlich jüngster Hamburger Schiedsrichter.

Auch die Tischtennis-Abteilung meldete mit 70 Aktiven - Erwachsenen und Jugendlichen -einen erfreulichen Entwicklungsstand im Jubiläumsjahr. Zwar war diese Abteilung bereits im September 1970 kurze Zeit nach der Erstellung der Sporthalle Gerberstraße 36 ins Leben gerufen worden und innerhalb kürzester Zeit auf über 20 Mitglieder angewachsen. Doch waren alle reine Hobby-Spieler ohne jegliche Ambitionen, an einem Punktspielbetrieb teilzunehmen.Bereits nach einem Jahr hatte das Interesse in dieser Gruppe so nachgelassen, daß sich die Abteilung Ende 1971 aufgelöst hatte.

Im Frühjahr 1972 hatten Uwe von Windheim und Bruno Jeglinski die Tischtennisabteilung wieder neu ins Leben gerufen. Bereits für die Spielsaison 1972/73 waren eine Herren-, eine Jungen-, eine Mädchen- und zwei Schülermannschaften zum Punktspielbetrieb angemeldetworden. Die Herren-Mannschaft schaffte auf Anhieb den Aufstieg von der D- in die C-Klasse.

Für die Spielzeit 1973/74 meldete die Abteilung sechs Mannschaften für die Punktspiele an.

Für die Fußball-Abteilung bleibt noch nachzutragen, daß sie im Jubiläumsjahr 1973 fünf Jugendmannschaften im Rennen hatte. von denen drei die Aufstiegsrunde zur Hamburger Meisterklasse erreichten, nämlich die A-Jugend (Jungmannen), die B- und die C-Jugend.

Das erstaunlichste Fazit am Ende des Jubiläumsjahres war, daß fast jeder siebte Bürger der stark expandierenden Gemeinde Mitglied im OSV war.

In Anbetracht dieser Entwicklungen waren die von dem Bürgermeister Werner Brügmann

den Mitgliedern des OSV überbrachten Grüße, Glückwünsche und Versprechen von besonderer Bedeutung. Er führte u.a. aus:

"Darüberhinaus kann ich Ihnen versichern, daß der OSV in den nächsten Jahren jede denkbare Unterstützung der Gemeindevertretung finden wird. Dieses gilt im Besonderen im Hinblick auf die Errichtung eines neuen Sportzentrums."

Nach dem 25-jährigen Jubiläum ging es mit der Mitgliederzahl erst recht steil bergauf.

Bestandserhebungen:

Mitglieder davon

Jahr
männlich
weiblich
gesamt
Aktive
Passive
1973
337
246
583
526
57
1974
429
293
722
655
67
1975
458
299
757
692
65

Neuer Schriftführer wurde im Jahre 1973 Georg Kupczyk. Es muß Übergangsschwierigkeiten gegeben haben, denn für die Spielzeit 1973/74 enthält die Vereinschronik keine Angaben zum Sportbetrieb.

Aufschlußreich ist ein Zeitungs-Interview des Vorsitzenden des OSV, Walter Ruckert, aus dem Jahre 1974:

"Und wenn erst die Sportanlage mit Grand-, Rasen- und Kleinfeldplatz, mit Tennisplätzen fertig ist, die Gemeinde ihre vorgesehene Einwohnerzahl von 10.000 erreicht hat, wird man den OSV zu den Großvereinen zählen. Fünf Herren-, sieben Jugendmannschaften nehmen an den Punktspielen teil und müssen sich jeden Sonntag die Klagen der angereisten Gegner anhören, die nur auf den Kartoffelacker schimpfen, und das mit Recht. Aber das hat Gott sei Dank bald ein Ende."

Einer 1974 in der Diskussion befindlichen sportlichen Fusion mit Havighorst erteilte Ruckert bei dieser Gelegenheit eine klare Absage.

Um das in der Planung befindliche Sportzentrum Oststeinbek mit sechs Tennisplätzen gab es eine öffentlich geführte politische Diskussion.

1974 übernahm mit Günther Rutz ein erfahrener, prominenter Fußballtrainer das Kommando bei den 1. Herren. Am Ende der Saison 1974/75 zeigten die Abschlußtabellen in den einzelnen Fußball-Ligen die folgenden Ergebnisse:

OSV Herren in Staffel 2 7.Platz

OSV Reserve 7.Platz

Alte Herren 8.Platz

Alte Herren II 5.Platz

Von den acht Jugendmannschaften endeten fünf in den unteren Tabellendritteln, zwei in der oberen Hälfte; ausgerechnet die Kleinsten, die F-Jugend, wurden mit 16:0 Punkten und 16:4 Toren Meister.

Am Himmelfahrtstag 1975, dem traditionellen Vatertag, stieg eine Gaudi besonderer Art im Pappelstadion: Die Alten Herren spielten gegen ihre eigenen Ehefrauen - verstärkt durch drei "Perücken-Männer" und unter Aufhebung der Abseitsregel - 'leistungsgerecht' 3:3.

1974 war das Jahr gewesen, in welchem der OSV begann, in der Turnabteilung die Übungen für das Schüler- und Jugendsportabzeichen abzunehmen.

1975 waren es bereits 34 Schüler- und Jugendsportabzeichen, die dank der Arbeit von Frau Aleidt durch den Landessportverband Schleswig-Holstein verliehen werden konnten.

Für den Spielbetrieb 1975/76 meldete der OSV beim Hamburger Fußball-Verband neun Jugendmannschaften an. Immer mehr Jugendliche fanden den Weg in den Verein.

Über sportliche Ereignisse des Jahres 1975 erwähnt die Vereinschronik nichts.

In krassem, aber erfreulichem Gegensatz hierzu sind in der Vereinschronik viele Seiten gefüllt mit Hinweisen auf und mit Berichten über Feierlichkeiten und "Feten". Es schien, als ob der OSV aus dem Feiern nicht mehr herauskam. Aber das Bedürfnis hierfür war da, ein Zeichen dafür, daß der OSV zu einer echten Gemeinschaft "herangereift" war. Dies war erstaunlich angesichts einer in schnellem Tempo auf 1.100 zu Beginn des Jahres 1976 angewachsenen Mitgliederschar.

Diesem "Bedarf" an gesellschaftlichen Veranstaltungen halfen ab:

- Das 27. Stiftungsfest vom 11. bis 14. September 1975, wozu ein Festwochenende mit einem 'starken' Festprogramm gehörte

- ein Preisskat am Bußtag

- ein Weihnachtsball am 1. Weihnachtstag

- ein Kostümfest am 7. Februar 1976.

Das Jahr 1976 brachte dann die langersehnte Erweiterung des Sportgeländes.

Nach der Fertigstellung des 1.Bauabschnittes wurde am 7. April der neue Sportplatz der Gemeinde am Barsbütteler Weg 1 eingeweiht. Nach Einlagespielen der Mini-Bubis - 2:1 gegen Glinde - und der 1.Knaben - 3:2 gegen HT 16 - gab Bürgermeister Brügmann den neuen Platz für den Spielbetrieb frei. Dieser wurde mit dem Spiel der 1. Herren des OSV gegen den vier Klassen höher spielenden Gegner Concordia Hamburg aufgenommen. Dieser Vergleichskampf, in der 2. Halbzeit unter der neuen Flutlichtanlage ausgetragen, ging mit 1:8 verloren. Nach Ende des Spiels beendete ein Kommers mit etlichen Reden die Einweihungsfeier.

Im Zusammenhang mit der Fertigstellung des 1.Bauabschnittes waren auch vier Tennisplätze spielfertig geworden. Die kurz zuvor gegründete Tennisabteilung konnte am Karfreitag 1976 mit ca. 100 anwesenden Mitgliedern bei 'makellosem Tenniswetter' die Spielanlage in Betrieb nehmen.

Die Badminton- und die Tischtennisabteilung meldeten im Jahre 1976 sportliche Aufwärtsentwicklungen.

Da konnten die Fußballer nicht hintenan stehen. Die 1.Alten Herren gewannen den Meistertitel in der Staffel AH2.

Zum 1. Juli 1976 wurden die Mitgliedsbeiträge erhöht, denn die neue Größenordnung des OSV forderte auch von den Mitgliedern 'finanzielle Opfer'. Erwachsene zahlten ab jetzt 7,-- DM, Jugendliche 3,-- DM, Ehepaare 10,-- DM und Familien 12,-- DM monatlich.

Am 11. September 1976 lud der OSV seine Mitglieder aus Anlaß des 28. Stiftungsfestes zu einer Ausfahrt nach Hollenstedt und Appelbek ein. Mit vier Bussen und einem von der Firma Hans Davids gesponserten Marketender-LKW 'wälzte' sich die OSV-Schar zu Spiel und Spaß und zünftiger Verpflegung an ihre Ziele am Rande der Nordheide.

1976 konnten 4 Jugend- und 44 Schülersportabzeichen errungen werden.

In der Spielsaison 1976/77 wurde der OSV mit den 1.Fußball-Herren Herbstmeister in der Staffel 1. Am Ende der Saison reichte es jedoch nur zum vierten Tabellenplatz. Dagegen beendeten die 3.Herren wie auch die 1.C-Jugend die Serie jeweils als Staffelmeister.

Am 15. Oktober 1976 begann für die Tennisabteilung die erste Hallensaison. Eine Woche zuvor war eine Traglufthalle auf Platz 7 aufgestellt worden, nachdem zuvor die Tennisplätze 5 bis 7 vollendet worden waren.

Ab Frühjahr 1977 sollten alle Tennisplätze durch Flutlicht beleuchtet werden können.

Am Ende des Jahres 1976 hatte der OSV 1.157 Mitglieder, die sich wie folgt auf die Abteilungen verteilten:

Badminton 17
Fußball 268
Tennis 315
Tischtennis 58
Turnen u. Gymnastik 499

Am 5. Februar 1977 fand wieder ein Kostümfest unter dem Motto "Schwarz-Rot 77" im Ballhaus Behn statt. Besonderen Beifall fand die Kostümierung von neun als Harlekine verkleideten OSV-Clowns. Der Vorstand soll erst gegen 5 Uhr morgens das Kostümfest verlassen haben.

Die Spielsaison 1976/77, in die das 30. Stiftungsfest fiel, brachte wiederum bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einem großen Vielspartenverein. Im neu erstellten Sporthaus am Barsbütteler Weg 1, von der Gemeinde für 950.000,-- DM errichtet, eröffnete der OSV am 2. Januar eine eigene Geschäftsstelle. Er hatte mittlerweile 1.300 Mitglieder. Zu Beginn dieses Jahres vollzog die Volleyballabteilung ihre Gründung. Sie nahm mit 16 Damen und Herren am 25. Februar den Übungsbetrieb auf.

Nach Abschluß der Spielzeit 1977/78 erreichten von der Fußball-Abteilung unter dem Trainer Martin Möller

die 1. Herren den 5. Platz in der Bezirksliga Staffel 1,

die Reserve den 3. Platz und

die 3. Herren den 2. Platz.

Am Karfreitag, dem 28. März 1978 wurde der Osterpokal für Fußballer wieder einmal in Oststeinbek ausgespielt.

Im September 'stieg' die OSV-Sportwoche 1978 "30 Jahre OSV".

Vom 15. bis 23. September gab es ein Veranstaltungskaleidoskop, aus dem ein Kommers für geladene Gäste, ein Umzug der Sportler, Spiele für alle, das Volkswandern "Quer durch die Feldmark" auf einem 11,5 km langen Kurs, ein Laternenumzug "Schwarz-Rot" und das Stiftungsfest "30 Jahre OSV" im Ballhaus Behn mit den "Golden Road" und der "Finkwarder Lüttspeeldeel" herausragten.

In der Saison 1978/79 übernahm Uwe Palm das Training der OSV-Liga und Reserve-Fußballer. Er sollte auch per Handschlag für die Saison 1979/80 verpflichtet werden. Der OSV spielte in der Staffel 1 der Kreisklasse.

Am 28.10.1978 bezog der Platzwart Werner Meincke mit seiner Frau die neue Wohnung im Sporthaus am Barsbütteler Weg 1. Nach fast zweijähriger Evakuierung wohnte das Ehepaar nunmehr unmittelbar am Platz. Am 20.11. des gleichen Jahres eröffnete das Restaurant (120 Plätze) im Sporthaus mit den Pächtern Geschwister Thum den gastronomischen Betrieb.

Die Turnhalle Gerberstraße war für den Spielbetrieb des OSV längst zu klein geworden. Abteilungen des OSV mit Hallensport mußten Aufnahmestops verhängen.

Auch in der Serie 1978/79 leistete die Schiedsrichterabteilung des OSV wie in den vergangenen Jahren wieder Hervorragendes. Sie leitete 165 Spiele und Turniere. Bei einem Bestand von 16 Schiedsrichtern waren das pro Mann 10,5 Spiele. Absolut gesehen war Obmann Jütterbock mit 53 Einsätzen mit großem Abstand zu den nächsten der Spitzenreiter.

In der Saison 1978/79 meldete die Tischtennis-Abteilung ihren ersten Staffelsieger der Vereinsgeschichte. In der Staffel C 2 schaffte die 2. Herrenmannschaft die Meisterschaft. Die 1. Herrenmannschaft errang in der Staffel B 6 den zweiten Platz und erreichte damit ebenfalls den Aufstieg.

Ab 1979 wurde die Vereinschronik von Rainer Lindemann weitergeführt.

Anfang des Jahres 1979 nahmen fußballbegeisterte Mädchen das Training auf. Im Laufe des Jahres wurden es 30.

Am 11. Juli 1979 wurde die Volleyball-Abteilung des OSV in den Hamburger Volleyball-Verband aufgenommen. Für die Spielsaison wurde eine Herrenmannschaft in der Kreisklasse/Staffel 4 gemeldet.

Für die Punktspielrunde 1979/80 meldete die Fußball-Abteilung 15 Mannschaften. Die Fußball-Liga spielte unter Trainer Uwe Palm in der Staffel 1 der Kreisliga.

Die Tischtennis-Abteilung beschloß die Saison 1979/80 mit 10 Mannschaften (Herren, Damen, Jugend und Schüler), die überwiegend auf vorderen Rängen landeten.

Die 1. Fußball-Herren schlossen die Serie 1979/80 mit dem 7. Tabellenplatz ab, die Reserve erreichte den 6. Platz. Für Uwe Palm war es die letzte Saison als Trainer beim OSV. Seine Motive:

"Ich habe zwar in Oststeinbek einen hervorragenden Kontakt zu den Spielern und der Abteilungsleitung, aber zwei Jahre sind genug. Ich will mich jetzt in aller Ruhe nach einem neuen Trainerposten umsehen, entweder in der Bezirksliga oder in einer noch höheren Klasse."

Die 10 Jugendmannschaften des OSV bestritten in der Saison 1979/80 ca. 250 Spiele. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte befanden sich auch zwei Mädchenteams darunter. Beide erreichten auf Anhieb einen guten Mittelplatz in der Tabelle. "Paradepferde" waren die 2. D-Jugendmannschaft als Meister in der Staffel 50 und die 1. D-Jugend mit einem zweiten Platz in der Staffel 18.

Zu einem Paukenschlag holten die 1. Alte Herren aus. Sie wurden auf Anhieb Meister der Staffel A 03. Mit einer Pferdekutsche wurden die Sieger vom Ladenbeker Furtweg, wo das entscheidende Spiel gegen Bergedorf-West mit 2:1 gewonnen worden war, in die Gaststätte 'Renner' nach Oststeinbek gebracht.

Die Tennis-Abteilung meldete 1979 die 1. Damenmannschaft als Staffelmeister, ebenso die 1. Knaben. Die 1. und die 3. Herrenmannschaft schafften den Aufstieg, für die 1. Herren war es der dritte Aufstieg in drei aufeinanderfolgenden Jahren. nach oben

Die 80er Jahre: Ungebrochene Dynamik des OSV

Gleich zu Beginn dieses Jahrzehnts wurden die Grundlagen für neue "Großtaten" des Vereins gelegt.

Ab 1. Januar 1980 stand das von der Gemeinde Oststeinbek errichtete Mehrzweckfeld einschließlich einer Flutlichtanlage zur Verfügung. Nunmehr konnten Kleindfeldhandball und Basketball und noch mehr Volleyball, Tennis und Gymnastik betrieben werden. Bereits zuvor, Mitte November 1979, hatte die Gemeinde die benötigte Grundfläche für den 2. Bauabschnitt des Sportzentrums angekauft. Damit waren die Weichen für den Bau einer Sport-, einer Tennishalle sowie eines Rasenplatzes - gedacht war an eine D/E-Anlage für die Leichtathletik gestellt.

Voller Stolz konnte der Vorstand des OSV auf der Generalversammlung am 22. Mai 1980 über diese Fortschritte berichten. Auf dieser Veranstaltung erhielt Günther Jütterbock für seinen besonderen Einsatz im Schiedsrichterwesen sowie in der Verwaltung des OSV aus der Hand des Präsidenten Walter R u c k e r t die silbere Ehrennadel des Vereins.

Unter dem neuen Fußballtrainer Dieter Scholz belegten die 1. Fußball-Herren in der Staffel 1 der Kreisliga in der Saison 1980/81 unter 15 Mannschaften den 8. Tabellenplatz.

Aus Anlaß des Jubiläums "725 Jahre Oststeinbek" beteiligten sich alle Sportvereine von Oststeinbek und Havighorst mit einem umfangreichen Spielprogramm in der Woche vom 30. August bis 6. September an den Feierlichkeiten. Einer der Höhepunkte war das aus Anlaß der Verschwisterung Oststeinbeks mit der englischen Gemeinde Caddington ausgetragene Freundschaftsspiel, das die Oststeinbeker Auswahl mit 6:1 gegen die Gäste aus England für sich entschied. Der OSV hatte die "internationale Bühne" betreten. Diese Feststellung erhielt ihre Bestätigung durch das im weiteren Festprogramm angesetzte Volleyballspiel der "OSV-Experten" gegen das Generalkonsulat der UdSSR in Hamburg.

Vom 17. bis 19. Oktober 1980 weilten die Alten Herren-Fußballer in Caddington, wo sie allerdings mit 0:4 unterlagen und den "Verschwisterungs-Cup" in England zurücklassen mußten.

Insgesamt war die Spielzeit 1980/81 für die Fußballer aller Altersgruppen mit etlichen Pokalerfolgen gekrönt.

In der Badminton-Abteilung konnte die Herrenmannschaft in der Staffel A 4 der Kreisklasse im Oktober 1980 die Herbstmeisterschaft und nach Abschluß der Saison mit 28:0 Punkten auch die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksklasse feiern.

Die Tischtennis-Abteilung - mit ca. 150 Aktiven in allen Altersklassen gut bestückt - beschloß mit den 1. Herren nach deren Aufstieg in die Klasse A 2 die Serie 1980/81 unter 12 Mannschaften als Dritter der Tabelle.

Die Volleyball-Abteilung mit 35 Mitgliedern hatte 1980 eine Damen- (in der Bezirksklasse Staffel 2), eine Herren- (Kreisklasse Staffel 2) und drei Mannschaften für die sogenannten Gemischtgruppen - OSV 1 in der Gruppe 2 der Staffel 4, OSV 2 in Gruppe 2 der Staffel 5, OSV 3 in der Altersgruppe 1 - ins Rennen geschickt. Die Endergebnisse in den Tabellen blieben "bescheiden", sicherlich auch dadurch bedingt, daß mangels Hallenkapazität nur ein Trainingsabend pro Woche zur Verfügung stand.

Am 31.12.1980 hatte der langjährige Hauptkassierer Imhof sein Amt zur Verfügung gestellt. Sein Nachfolger wurde Günther Jütterbock.

Anfang des Jahres 1981 wies der OSV einen Mitgliederbestand von 1.420 auf. Die Hallennot war offenkundig. So mußte die Handball-Abteilung einen Teil ihres Trainings und auch Wettspiele in Glinder Hallen absolvieren.

Die 1. Fußball-Herren startete nach einer Testspielserie, in der 25:4 Tore erzielt worden waren, mit großer Euphorie in die Saison 1981/82. Am Ende der Saison reichte es aber nur zu einem doch etwas enttäuschenden 9. Platz. Trainer Dieter Scholz gab - leicht resigniert -nach zwei Jahren sein Traineramt auf.

Die Fußballjugend konnte insgesamt eine positive Bilanz vorweisen. Von den sieben gemeldeten Jugendmannschaften, unter ihnen zwei Mädchen-Mannschaften, erreichten

die A-Mädchen den 4. Platz in ihrer Gruppe

die B-Mädchen den 4. Platz bei den Hamburger Hallenmeisterschaften und einen Mittelplatz in der Feldrunde

die 1.A-Jugend den 3. Platz

die 2.A-Jugend den letzten Platz in der Staffel 18

die 1.D-Jugend den 2. Platz (zuvor Herbstmeisterschaft)

die C-Jugend den 4. Platz

die E-Jugend den 2. Platz

Im Rahmen des Oststeinbeker Gemeindefestes '81 feierte der OSV sein 33-jähriges Bestehen.

Der Vorstand lud am 4. September 1981 zu einem Klönschnack in den Bürgersaal im Rathaus der Gemeinde ein. 70 geladene Gäste labten sich nicht nur an einem Büffet, sondern diskutierten auch über die Notwendigkeit des Baus einer Mehrzweck- und einer Tennishalle. Das Festprogramm des OSV vom 4. bis 13. September war wieder gespickt mit Wettkämpfen aller Art und aller Sportabteilungen. Hierzu war ein Sportzentrum mit einem Festplatz und einem Festzelt eingerichtet worden. Mit einer "Super-Disco" im Festzelt und einem "Kinder-Flohmarkt" paßte sich der OSV den Zeitströmungen an.

Im Jahr 1981 hatte sich die Schiedsrichter-Abteilung auf 18 "Schwarzkittel" vermehrt.

Im Einkaufszentrum Oststeinbek installierte der OSV einen neuen Schaukasten mit Beleuchtung.

In der Feldsaison 1981 beteiligte sich die Tennis-Abteilung mit fünf Erwachsenen- und vier Jugend-Mannschaften am Wettspielbetrieb und bestritt insgesamt 54 Mannschaftswettkämpfe, bei denen knapp 1.000 Tennisbälle verschlissen wurden. Herausragendes Ergebnis war der 5. Aufstieg der 1. Herren in ununterbrochener Folge seit dem Wettspielbeginn im Jahre 1977. Mit diesem letzten Aufstieg hatte sich die Mannschaft in die 1. Bezirksklasse gespielt. Die anderen Tennis-Teams spielten mit unterschiedlichen Erfolgen in einer vom Vorstand mit insgesamt als "durchaus gut" beurteilten Saison.

In der Saison 1981/82 hatte die Badminton-Abteilung - nach einem Tiefstand im Spieljahr 1980/81 - wieder 15 Mitglieder. Hieraus konnten für die laufende Saison zwei komplette Mannschaften gebildet werden. In ihrer ersten Saison belegte die 2. Mannschaft auf Anhieb in ihrer Klasse den dritten Platz. Die 1. Mannschaft erreichte nach ihrem Aufstieg ein Jahr zuvor (als Hamburger Meister der Kreisklasse A) gleich wieder den zweiten Platz in der Bezirksklasse. Leider verpaßte sie den neuerlichen Aufstieg nur um wenige Punkte.

In der Saison 1981/82 bestand die Volleyball-Abteilung aus 66 Mitgliedern. Auch sie beklagte nach wie vor mangelnde Trainingsmöglichkeiten, wie ein Zitat aus einem Bericht der Abteilung belegt:

"Da aber die Volleyballer eine gute Gemeinschaft bilden, halten wir bis zum Hallenneubau durch, und dann geht's nur noch aufwärts."

Die Volleyball-Herren spielten in der Saison 1981/82 in der Kreisliga / Staffel 2 und wurden dort unter 12 Mannschaften Vierter, wodurch sie den Aufstieg in die Bezirksklasse schafften. Die Volleyball-Damen spielten in der Bezirksliga und erreichten den Klassenerhalt, immerhin beachtlich nach dem zu schnellen bereits nach dem ersten Spieljahr erreichten Aufstieg aus der Kreisklasse. Eine Mädchen-Mannschaft war für die Saison 1982/83 im Aufbau befindlich.

Bemerkenswert scheint dem Berichterstatter die Tatsache, daß die Volleyball-Abteilung außer ihren "Wettbewerbs-Mannschaften" noch eine "Volleyball-Hobbygruppe" unterhielt.

Die Tischtennis-Abteilung konnte auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Sie erzielte bei Turnieren, in den Punktspielserien und erstmals auch im Hamburger Vorgabepokal guteErgebnisse. Bei der Sachsenwaldmeisterschaft, der Teilnehmerzahl nach das größte Tischtennis-Turnier Norddeutschlands, erreichten Andreas Lamps im Schüler-Einzel und Dirk Lau im Mixed jeweils einen dritten Platz. Mit Thomas Grunwald, 1. unter 256 Teilnehmern in der Herren-D-Klasse, konnte erstmals in einer Einzelkonkurrenz ein Sachsenwaldmeister gestellt werden. Im Punktspielbereich konnten die 1. Herren in die Kreisklasse aufsteigen und im Hamburger Vorgabepokal unter 512 Mannschaften die Runde der letzten 8 erreichen.

Am 29. April 1982 fand wiederum eine turnusmäßige Generalversammlung statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung trat Gerhard Bülow nach vielen, vielen Jahren in verantwortlichen Vereinsfunktionen, zuletzt als 2. Vorsitzender, aus der vordersten Linie der "Funktionäre" zurück. Der Vorstand ehrte ihn mit der goldenen Vereinsnadel.

In der Saison 1982/83 hatten die 1. Fußball-Herren - jetzt mit dem neuen Trainer Herbert Heitmann in der Kreisklasse Staffel 4 einen miserablen Start. Sie standen nach sechs Spielen mit 0:12 Punkten auf dem letzten Platz. Beim Heimspiel gegen SV Post gab es beim Stande von 0:1 einen Spielabbruch, weil sich einer der beiden Linienrichter von einem Zuschauer bedroht fühlte.

Die Schiedsrichter-Abteilung meldete wiederum Rekordverdächtiges: 19 Schiedsrichter "im Bestand" und nach Ablauf der ersten Halbserie 1982/83 188 geleitete Spiele.

Die Fußball-E-Jugend unter Trainer Peter Köppe schaffte "Einmaliges": Sie erreichte mit 109:0 Toren ungeschlagen die Staffelmeisterschaft und anschließend die Hamburger Vize-Meisterschaft. Das Finale war mit 1:2 gegen den VfL Lohbrügge verloren gegangen.

"Wie die Jungen, so die Alten": Die Alte-Herren-Fußballer erreichten ebenfalls den Staffelsieg.

Im Jahre 1983 errang die Gemeinde Oststeinbek im Wettbewerb "Die sportliche Gemeinde" des Landessportverbandes Schleswig-Holstein in der Gruppe Gemeinden bis 7.500 Einwohner mit 16.913 Punkten den zweiten Platz.

Im OSV ging es weiter aufwärts. Anfang Januar 1983 gründeten viele Interessierte eine Tanzsport-Abteilung.

Die Tennis-Abteilung meldete die Meisterschaft ihrer 1. Damen in der 3. Bezirksklasse und zum ersten Mal keinen weiteren Aufstieg der 1. Herren.

Der Abschluß der inzwischen im Bau befindlichen Tennishalle - übrigens auf einem von der Gemeinde dem OSV im Wege des Erbbaurechts zur Verfügung gestellten Grundstück nördlich der Tennisplätze - wurde für Mitte des Jahres 1983 und eine Bespielbarkeit auf zwei Hallenplätzen ab dem 1. Juli 1983 erwartet.

Am 1. Juli 1983 übernahm mit Gerhard Winkler ein neuer Wirt das Restaurant im Sporthaus.

Die Spielsaison 1983/84 schloß die 1. Herrenmannschaft der Fußballer - immer noch mitTrainer Herbert Heitmann - in der Staffel 4 der Kreisklasse mit dem 5. Tabellenplatz ab. Die Fußball-Reserve landete auf dem 2. Rang, die "Unteren Herren" in der Leistungsklasse HC/02 auf dem 7. Platz unter neun Mannschaften und die Alten Herren in der Leistungs-klasse AB 02 auf dem 2. Platz.

Zu seinem 50. Geburtstag ehrte der OSV den langjährigen Platzwart Werner Meincke im Nahmen eines "Überraschungsmorgens" mit einem kalten Büffet, unzähligen Blumensträußen, einer Ehrentafel und mit einer von einem hundertstimmigen Chor vorgetragenen Ehrenhymne.

Auf der Generalversammlung 1984 des OSV konnte der Startschuß für den Bau der neuenMehrzwecksporthalle - 1.215 qm Hallenfläche (gegenüber 30 qm in der Schulturnhalle Gerberstraße 36), Tribünenanlage, Halle durch Trennwände dreiteilbar - bekanntgegeben werden.

Die Tanzsport-Abteilung hielt im Februar 1984 ihre 1. Jahreshauptversammlung ab und sprach über die Gründung von Kinder- und Jugend-Tanzsportgruppen.

Die Tischtennis-Abteilung feierte u.a. die Meisterschaft der Jungen in der 2. Leistungsklasse B.

Die Gymnastik-Abteilung bot neue, im Aufbau befindliche Gruppen an: Koronar- (mit ärztlicherAufsicht), Skigymnastik-, Versehrten-, Jazzgymnastik- und Senioren- und Seniorinnen-Sportgruppen. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz war beabsichtigt, einen "Freizeitkreisel" aufzuziehen. Auch eine "Kilo-Sportgruppe" für Übergewichtige war im Gespräch.

Die Handball-Abteilung meldete die Meisterschaft der weiblichen D-Jugend - der "D-Mädchen" - in der Kreisklasse des Bereichs Lauenburg/Stormarn.

Die 1. Volleyball-Damen-Mannschaft stieg nach dreijähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga in die Landesliga auf. Die A-Mädchen wurden Vizemeisterinnen.

Das Stiftungsfest 1984 zog der OSV-Vorstand groß auf. Am 25. August ging es mit mehreren Bussen um 8 Uhr Richtung Zollenspieker, von wo das Fahrgastschiff "Lüneburger Heide" die Teilnehmer nach Scharnebeck brachte. Der weitere Programmablauf sah vor: Besichtigung des Schiffshebewerks, danach Erbsensuppe satt, Wanderung nach Adendorf, auf dem Gelände des dortigen Sportzentrums Kaffee und Kuchen sowie Sport und Spiele. 300 Teilnehmer hatte der OSV mobilisiert.

Alle Veranstaltungen standen unter dem Motto "Nun singt mal schön" und wurden von Gesängen begleitet. Zur Erleichterung der Teilnehmer hatte Ute Bülow für die Gesangseinlagen ein Heftchen mit den Texten der gängigen Wanderlieder zusammengestellt. Gegen 17.30 Uhr traten die Teilnehmer per Bus wiederum die Heimreise an. Das Stiftungsfest schloß mit einem Tanzabend ab 20 Uhr im Bürgersaal ab.

Am 24. September 1984 verstarb für Vorstand und Mitglieder des OSV unfaßbar ihr langjähriger 1. Vorsitzender Walter Ruckert. In der Trauerrede des OSV war zu lesen:

"Mit ihm haben wir den Motor unseres Vereinslebens verloren. Wir werden Walter Ruckert nicht vergessen."

In einer weiteren Erklärung würdigte der OSV-Vorstand den Verstorbenen:

"Unser langjähriger 1. Vorsitzender ist, für uns alle unfaßbar, am 24. September 1984 verstorben. Walter Ruckert hat den OSV maßgeblich geprägt und ihn zu einem der größten Sportvereine im Kreis Stormarn geführt. Durch seinen unermüdlichen Einsatz entwickelte sich der OSV von einem reinen Fußballverein zu einem Verein mit vielfältigem Angebot für Breiten- und Leistungssport. Wichtige Stationen seiner Vorstandsarbeit waren die Verlagerung des Sportbetriebes vom "Pappelstadion" zum Barsbütteler Weg, die Schaffung von zwei Fußballplätzen, der Aufbau der Tennis-Abteilung und die Errichtung einer Tennis-Anlage. Der Bau des Sportlerheimes am Barsbütteler Weg ist als weiterer Erfolg des außergewöhnlichen Engagements Walter Ruckerts anzusehen. Seiner Regie und Planung verdanken wir die Fertigstellung der Tennishalle in 1983. Krönender Höhepunkt seines Wirkens ist die Errichtung der Mehrzweckhalle. In ihr sah Walter Ruckert nicht nur die Vervollständigung des Sportzentrums, sondern auch die Möglichkeit zur Erweiterung des Sportangebotes im OSV. Die Arbeit für den OSV war ein wesentlicher Inhalt seines Lebens. Dafür danken ihm die Sportler von ganzem Herzen. Dieser Dank gilt gleichermaßen seiner Frau Lotte, die sein Wirken für den Sportverein mit großem Verständnis begleitete. Wir werden Walter Ruckert nicht vergessen und den OSV in seinem Sinne weiterführen."

Als Nachfolger wurde auf einer späteren außerordentlichen Mitgliederversammlung Jürgen Reller, seit 1955 Mitglied im Verein, einstimmig gewählt. Bei seiner Antrittsrede gab der neue Präsident an, den Sparten begeisterungsfähige und Initiative ergreifende Obleute zu sichern. Eindeutig setzte er den Akzent auf den Breitensport. Er lehnte genauso wie seinVorgänger Ruckert Handgelder für Spielereinkäufe ab.

Aus Spenden, die anläßlich der Beerdigung Walter Ruckerts eingegangen waren, wurde der 'Walter Ruckert-Jugend-Fonds' gegründet, der Projekte für Jugendliche im OSV fördern helfen soll.

In die Saison 1984/85 starteten die 1. Fußball-Herren weiterhin mit Trainer Herbert Heitmann. Am Ende der Saison sollten sie nur knapp dem Abstieg aus der Staffel Ost der Kreisliga entgangen sein.

"Sorgenkinder" waren auch die 2. Herren und die Alte Herren-Mannschaft, die nach erfolgreichen Jahren mit Meisterschaften und Aufstiegen sich nunmehr mit Spielermangel und Überalterung plagen mußten. Dafür kämpften die Jugendlichen umso erfolgreicher. Die F-Jugend, die "Minis", wurden ebenso Meister wie die B- und die D-Jugend. Es war einmalig in der bisherigen Vereinsgeschichte, daß drei Jugendmannschaften Staffelmeister wurden. Die D-Jugend schaffte dann auch noch den Aufstieg in die Sonderstaffel des Hamburger Fußballverbandes.

Die A-Jugend litt in diesem Spieljahr unter dem Mangel an Spielern. Deshalb war mit Havighorst, das unter gleichen Problemen litt, eine Spielgemeinschaft eingegangen worden.

Die Tennisabteilung meldete den Beginn des Baus eines Umkleidehauses ab 6. August 1984.

In der Sommersaison 1985 standen vier Tennismannschaften als Aufsteiger fest: 1. Herren, 1. Jungsenioren, 1. Senioren und 1. Damen, die alle in den jeweiligen Bezirksligen mitmischen wollten.

Die Volleyball-Abteilung schickte in der Saison 1984/85 insgesamt zehn Mannschaften in die Rennen um die Meisterschaften: 2 Damen-, 1 Herren-, je 1 weibliche und männliche A-Jugend, je 1 weibliche und männliche D-Jugend sowie 3 Gemischtmannschaften.

Am 27. April 1985 weihte die Gemeinde Oststeinbek ihre neue Sporthalle am Barsbütteler Weg ein. Sie wurde aufgrund vielfachen Wunsches nach dem verstorbenen 1. Vorsitzenden des OSV "Walter-Ruckert-Sporthalle" benannt. Die 3,6 Millionen DM teure Sporthalle verfügt über eine Spielfläche von 27 x 45 m, kann dreigeteilt werden und ermöglicht alle Hallensportarten. Die Tribüne faßt 400 Zuschauer. Außerdem gehören zwei für ein Jugendzentrum reservierte Räume dem Baukörper an. Unter den Festrednern und Gästen befanden sich der schleswig-holsteinische Innenminister Karl Eduard Claussen, der Kreispräsident von Stormarn Hubert Priemel, Bundestags-, Landtags- un Kreistagsabgeordnete, Vertreter des Kultusministeriums, des Kreissportverbandes sowie Bürgermeister von Nachbargemeinden.

Am 1. Juli-Wochenende konnte dann das die Außenwand der Halle schmückende Kunstrelief "gefeiert" werden. Bürgervorsteher Helmut Landt übergab das Alu-Relief in Anwesenheit des Künstlers Hermann Stehr aus Uetersen offiziell der Öffentlichkeit. Drei realistisch dargestellte Sportlergruppen - Ringe- und Schwebebalkenturner sowie Volleyballspieler - heben sich in den rechten oberen Gefachen des roten Mauerwerks weithin sichtbar ab und erfüllen damit den Wunsch der Auftraggeber, die Funktion ihres Gebäudes äußerlich deutlich zu kennzeichnen. Drei Künstler hatten sich im Rahmen einer Ausschreibung "Kunst im öffentlichen Raum" am Wettbewerb beteiligt. Der Bevölkerung war ausgiebig Gelegenheit gegeben worden, sich für einen der Vorschläge auszusprechen. 80 Prozent hatten sich für die Arbeit Hermann Stehrs entschieden.

Am 4. Oktober 1985 - 20 Uhr - lud die Gymnastikabteilung aus Anlaß ihres 15-jährigen Bestehens zu einer Feier in den Bürgersaal ein.

Die neue Sporthalle sollte in kurzer Folgezeit dem OSV einen weiteren Zuwachs um 100 Miglieder bescheren. Der Mitgliederbestand betrug damit rund 1.400.

In der Saison 1985/86 begann der Neuaufbau der "Liga" mit dem Motto: "Mit jungem Kader ins obere Mittelfeld". Die 1. Fußballherren schafften mit ihrem Trainer Herbert Heitmann in der Kreisliga einen siebten Tabellenplatz. Die 3. Fußballherren wurden Erster und stiegen in die Meisterklasse auf. Auch drei Jugendmannschaften feierten Erfolge:

Die F-Jugend/7er-Mannschaft wurde Meister der Staffel JF 14.

Auch die E-Jugend wurde Staffelmeister, die C-Jugend stieg in die Hamburger Meisterklasse auf.

Die Handballabteilung meldete den Aufstieg der weiblichen B-Jugend in die Bezirksliga.

In der Volleyballabteilung wurden die 3. Damen Meister in der Bezirksklasse. Sie stiegen in die Bezirksliga auf. Die 1. Herren schafften den Klassenerhalt in der Bezirksliga, in die sie ein Jahr zuvor aufgestiegen waren. Die "Landesliga-Damen" wurden Vizemeister.

Die neue Sporthalle regte zur Gründung weiterer Sparten an. So wurde für den Kampfsport JUDO eine eigene Abteilung vorbereitet.

Die 1. Schülermannschaft der Tischtennisabteilung holte in der Staffel II der Kreisklasse die Meisterschaft. Trotz eines 4. Platzes in der 1. Bezirksliga löste sich die 1. Herrenmannschaft auf.

Die Tennisabteilung meldete in der Medienspielsaison 1986 von acht gemeldeten Mannschaften drei Aufsteiger:

Die 1. Damen und die 1. Jungsenioren erreichten jeweils als ungeschlagene Staffelmeister ihrer Bezirksliga die Aufstiege in die Verbandsligen. Die 2. Jungsenioren schafften ebenfalls als ungeschlagener Staffelsieger den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse.

In die Saison 1986/87 startete der OSV mit acht Fußball-Herrenmannschaften. Herbert Heitmann blieb im 5. Jahr Trainer. Erstmalig wurde auch eine U 21 für die Pflichtspielrunde gemeldet. Mit dieser Elf sollte der Übergang vom Jugend- zum Herrenfußball besser überbrückt werden.

Die 1. Herren konnten als Vorletzte der Staffel 2 den Abstieg aus der Kreisliga nicht vermeiden. Dagegen konnten sich die 1. Senioren als Meister der Staffel S 18 feiern lassen. Die 1. D-Jugend wurde Dritter in ihrer Staffel, die E-Jugend Meister der Staffel JE 06, und die C-Jugend erreichte den Aufstieg in die Sonderklasse. Nach fünf Jahren verließ Trainer Heitmann den Verein.

Die Volleyball-Abteilung hatte wieder Erfreuliches zu berichten.Die weibliche D-Jugend errang die Hamburger Vize-Meisterschaft und klassifizierte sich damit für die Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften. Die männliche C-Jugend zeigte anerkennenswert gute Leistungen. Die 2. Damen stiegen als Meister der Bezirksklasse in die Bezirksliga auf. Die 1. Damen wurdenin der Landesliga Vizemeister. In einem tollen Entscheidungsspiel verloren sie den Kampf um den Aufstieg in die Hanseatenliga.

Die Judo-Abteilung vermeldete als jüngste OSV-Sparte einen ungeahnten Zulauf von Jugendlichen. Auch interessierte Eltern äußerten den Wunsch, Ju-Jutsu zu erlernen.

Die B-Handballjugend des OSV erwies sich als stärkste Mannschaft im Kreis Stormarn. Nachdem die Mädchen nach Abschluß der Spielsaison 1986/87 in der höchsten Spielklasse gescheitert waren und absteigen mußten, erhielten sie dennoch die Chance, an einem Ausscheidungsturnier des Kreises Stormarn teilzunehmen. Die Mädchen lösten diese Aufgabe bravourös und stiegen wieder direkt auf. Erstmals war auch eine Handball-Herrenmannschaft in den Punktspielbetrieb gestartet.

Die Tennisabteilung feierte weiterhin beachtliche Erfolge: Erstmalig schafften die 1. Damen und die 1. Jungsenioren, jeweils als ungeschlagene Staffelmeister ihrer Bezirksligen, den Aufstieg in die Verbandsligen. Die 2. Jungsenioren erreichten als Staffelmeister, ebenfalls ungeschlagen, den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse.

In der Spielzeit 1987/88 wurde Michael Kasch neuer Fußballtrainer. Mit ihm schossen sich die 1. Fußball-Herren, die in die Kreisklasse 1 abgestiegen waren, mit 117 Toren und einem 3. Tabellenrang wieder direkt in die nächsthöhere Spielklasse. In der Staffel 2 wurden die 2. Fußball-Herren Staffelvierter. Die 1. D-Jugend erreichte in der Aufstiegsrunde die Qualifikation für die C-Sonderklasse.

Im März 1988 betrauerte die Fußball-Abteilung und der OSV-Vorstand den Tod des Obmannes Dirk Ruckert.

Die Handballabteilung schickte erstmals zwei Herren-Mannschaften in den Punktspielbetrieb. Die 1. Herren spielten in der Kreisklasse B, die 2. Herren in der Kreisklasse C. Die 1. Herren erreichten auf Anhieb den Aufstieg in die Kreisklasse A.

Die Volleyball-Abteilung, die 1988 ihr zehnjähriges Bestehen feierte, konnte einen Meistererfolg der C-Mädchen verzeichnen.

Bei der im Herbst 1988 abgehaltenen Jahreshauptversammlung des OSV war es mal wieder soweit:

Es mußten Beitragserhöhungen beschlossen werden. Die neuen Vierteljahresbeiträge betrugen für:

Erwachsene
42,-- DM
bis dahin 36,-- DM
Ehepaare
54,-- DM
45,-- DM
Familien
66,-- DM
54,-- DM
Jugendliche
21,-- DM
18,-- DM

Der OSV zählte jetzt 1.589 Mitglieder, die sich in zehn verschiedenen Abteilungen sportlich engagierten. Lediglich die Tischtennisabteilung meldete im Jubiläumsjahr 1988 Mitgliederschwund.

Anläßlich des 40-jährigen Bestehens des OSV veranstaltete der Verein in der Walter-Ruckert-Halle das 1. große Hallen-Fußballturnier, zu dem acht erstklassige Ligamannschaften eingeladen waren. Hoisdorf wurde Erster, der OSV Dritter.

Beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen des OSV im Gemeindesaal des Rathauses wurde Wilhelm R i e b e s e l zum Ehrenvorsitzenden des OSV ernannt. Er hatte OSV-Vereinsgeschichte geschrieben und sich vom ersten Moment an mit großem Engagement um Mannschaften und Alltagsprobleme des Vereins gekümmert.

In zeitlichem Zusammenhang mit dem OSV-Jubiläum wurde am 10. September 1988 der von der Gemeinde Oststeinbek für rund 850.000,-- DM finanzierte neue Kunstrasenbelag des Sportplatzes - allein 250 Tonnen Quarzsand waren auf der Rasenfläche verteilt worden - mit einem Spiel des OSV gegen die Altliga-Mannschaft des HSV in Betrieb genommen. Das Spiel ging zwar mit 0:7 verloren, das Resultat war aber Nebensache.

In der Spielsaison 1988/89 wurde die Fußball-B-Jugend in der Staffel JB 4 Hamburger Meister. Die 1. Herren spielten in der Staffel 4 der Kreisliga wieder unter dem Trainer Michael Kasch.

Beim Oststeinbeker Handballturnier für Herren-Mannschaften konnten die 1. Herren des OSV den Sieg erringen. Die weibliche A-Jugend der Handballabteilung wurde mit 32:0 Punkten und 416:89 Toren Staffelmeister 1988/89. Sie sollten ein Jahr später als Damen-Mannschaft ebenfalls ohne Punktverlust die Saison 1989/90 als Meister der Kreisklasse B abschließen und in die Kreisklasse A aufsteigen.

Eine besondere Anerkennung erfuhr die Volleyball-Abteilung. Beim Wettbewerb des Hamburger Volleyballverbandes unter dem Motto "Erfolgreiche Jugendarbeit in Hamburg" ging der mit 750,-- DM dotierte 2. Preis an die Jugendbetreuer der Volleyball-Abteilung. Vor allem der Slogan " O S V = O ststeinbek S pielt V olleyball" hatte bei der Jury viel Anklang gefunden.

In der Saison 1989/90 erfüllte sich für die 1. Tennisdamen des OSV das hoch gesteckte Traumziel. Nach dem Aufstieg in die Landesliga in der vorangegangenen Hallenspielzeit schafften sie auch "im Freien" den Sprung in die höchste schleswig-holsteinische Spielklasse.

Die "ehemalige" Tischtennisabteilung wurde im Sommer 1989 reaktiviert. Sie nahm das Training wieder auf.

Die Volleyball-Abteilung begann gleich mit 16 Mannschaften die Spielsaison, darunter drei Damen-, zwei Herren- und sieben Jugendmannschaften. Die weibliche A-Jugend stieg in die Leistungsklasse auf.

Die männliche D-Jugend der Handball-Abteilung wurde Kreismeister.

Im Frühjahr 1990 spielte der ZWB Aufbau Nienburg/DDR gegen die Liga-Mannschaft des OSV in Oststeinbek. Nienburg gewann mit 4:3, obwohl die Spieler zum ersten Mal auf einem Kunstrasenplatz spielten und das "besondere Schuhwerk" fehlte. nach oben

Mit dem OSV in die 90er Jahre - weiterhin im Aufwind

Längst hatte sich der OSV zu einem spartenreichen sportlichen Großverein entwickelt, bei dem der Breitensport ganz im Vordergrund stand. Dennoch kam es immer wieder in allen Sparten auch zu vielen Leistungsspitzen.

Das Auf und Ab der sportlichen Erfolge und Niedergänge konnte kaum mehr im einzelnen nachvollzogen werden. Und die Aufwärtsentwicklung des OSV ging auch in den 90er Jahren weiter. Hauptursache dafür war, daß auch die Gemeinde Oststeinbek einem weiteren Ausbau des Sportzentrums verpflichtet blieb.

In der Saison 1990/91 waren die Erfolge der Fußball-Herren bescheidener als erwartet geblieben. Unter dem neuen Erfolgstrainer Claus-Peter Holstermann erreichten die 1. Herren in der Kreisliga 3 den 3. Rang, die 2. Herren in der Staffel 2 der Kreisklasse den 6. Platz.

Die Fußball-D-Jugend wurde unter 134 Teilnehmern Fünfte bei der Hamburger Hallenmeisterschaft.

Für die Judo-Abteilung holte der 10-jährige Sebastian Fuchs den Titel eines Hamburger Meisters.

In dieser Saison konnte die Tischtennis-Abteilung wieder mit einer Jugendmannschaft am Punktspielbetrieb teilnehmen.

Die bisher schon immer sehr rührige Schiedsrichter-Abteilung wartete mit zwei weiblichen "Schiris" auf.

Die Handball-Abteilung meldete Erfolge: Dank einer besseren Tordifferenz gegenüber demZweitplazierten SV Ratzeburg 1 wurden die Damen Meister der Kreisklasse A und stiegen in die höchste Klasse der Spielgemeinschaft Lauenburg/Stormarn auf. Die 1. Herren landeten im gesicherten Mittelfeld der Kreisliga. Die 2. Herren stiegen als Staffelzweiter in die Kreisklasse 2 auf. Die männliche D-Jugend wurde ebenfalls Staffelmeister, nahm aber aufgrund personeller Engpässe nicht mehr an der Endrunde teil.

In der Saison 1991/92 spielten die 1. Fußball-Herren weiter in der Kreisliga, die 2. Herren in der Kreisklasse Staffel 2.

Die Volleyball-Abteilung brachte fünf Mannschaften bis in die Endrunden um die Hamburger Meisterschaft.

Zum Jahresende 1991 ermittelten die Judo-Kämpfer des OSV bereits zum vierten Mal ihre Vereinsmeister.

Im Sommer 1992 vollzog sich wiederum ein Stück gemeindlicher Sportpolitik in Oststeinbek. Im Juni 1992 wurde die neue C-Sportanlage mit einem großen Rasenfeld, einer 400 m-Rundlaufbahn und allen leichtathletischen Einrichtungen in Betrieb genommen. Schon im Frühjahr 1992 hatte dies der Vorstand des OSV zum Anlaß genommen, mit dem Aufbau einer LeichtathletikAbteilung zu beginnen. Zur Ausstattung der Sportanlage gehörten u.a. eine Stabhochsprunganlage, mehrere komplette Sätze Wettkampfhürden, für alle Altersklassen ausreichende Speere, Bälle, Kugeln usw. Diese vorbildliche Ausstattung war sicherlich ausschlaggebend dafür, daß mit Susanne Gritzmann eine bislang beim TSV Glinde tätige, erfolgreich agierende Trainerin gewonnen werden konnte. Ihr Ziel war es, bereits Ende Januar 1993 mit mehreren kompletten Mannschaften an den Hamburger Hallen-Landesmeisterschaften teilzunehmen.

Bereits im Mai 1992 hatte die Mitgliederversammlung des OSV aufgrund der Finanzlage - weshalb denn sonst? - einer erneuten Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zugestimmt.

Die Monatsbeiträge erhöhten sich für:

Ehepaare
von 18,-- DM
auf 22,-- DM
Einzelmitglieder
14,-- DM
17,-- DM
Familien
22,-- DM
26,-- DM
Jugendliche
7,-- DM
9,-- DM

Auf dieser Mitgliederversammlung wurden längere Zeit schon unterschwellig vorhandene Tendenzen einer Abspaltung der Tennis-Abteilung sichtbar. Zu Beginn der Jahreshauptversammlung hatte es eine Debatte darüber gegeben, in wie weit die Mitglieder der Tennisabteilung stimmberechtigt sind. Ursache für diese Kontroverse war die Tatsache, daß anders als in anderen Vereinen die Mitglieder der Tennisabteilung nicht auch automatisch Mitglieder des Hauptvereins waren. Sie "zahlten" lediglich für den Verein eine kleine "Verwaltungsabgabe", nicht aber den vollen Mitgliedsbeitrag. Für die kommende Zeit zeichneten sich Gespräche darüber ab, auch mit der Gemeinde und den Kreditgebern, in wie weit eine Verselbständigung ermöglicht werden könnte.

Ab 1. Mai 1992 bot der OSV unter dem Betreuer-Ehepaar Heidi und Günther Kleyer Trainingsmöglichkeiten auf der neuen C-Sportanlage für das Deutsche Sportabzeichen an.

Für die Handball-Abteilung konnte für die Spielzeit 1991/92 registriert werden, daß sowohl die Herren- als auch die Damen-Mannschaft in ihren Kreisligen jeweils den 2. Tabellenplatz erreichten.

Im Winter 1992/93 konnten sich mehrere jugendliche Leichtathleten des OSV gleich bei ihrem ersten Start für die Hamburger Landesmeisterschaften in der Halle qualifizieren, bei denen sie dann im Januar 1993 auch mehrere Landestitel und Landesvizemeisterschaften erringen konnten.

Im Januar 1993 konnten im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus erstmalig 46 Sportabzeichen übergeben werden. 27 Erwachsene, 6 Jugendliche und 15 Schüler hatten die Prüfungen erfolgreich bei Heidi und Günther Kleyer abgelegt.

Zum Beginn der Spielzeit 1992/93 waren die 1. Fußball-Herren in die Staffel 4 der Kreisliga gewechselt, wovon sich die Mannen um Trainer Claus-Peter Holstermann neue Impulse erhofften. Aber der ersehnte Aufstieg klappte wiederum nicht. Die Saison 1992/93 beendeten D- und F-Jugend jeweils als Staffelmeister.

In der Volleyball-Abteilung schafften die 1. Herren den Aufstieg von der Bezirksliga in dieLandesliga. Im letzten Meisterschaftsspiel konnte der SC Wentorf, Staffelzweiter, mit 3:1 besiegt werden. Die Volleyball-Abteilung war mit insgesamt 250 Spielern und Spielerinnen in den Punktspielbetrieb gegangen.

In der Handball-Abteilung setzten die Handball-Damen ihren "Siegeszug" fort. Im zweiten Anlauf schafften sie den Aufstieg in die Bezirksklasse, nachdem sie in der Kreisklasse souverän Meister geworden waren.

In der Hallensaison 1993/94 holten die Leichtathleten des OSV je fünf Hamburger Landestitel und Vizemeisterschaften. Drei Leichtathleten starteten überdies für den Hamburger Landesverband in Vergleichswettkämpfen mit anderen Bundesländern. Bei den Hamburger Leichtathletik-Schülermeisterschaften gewann Jörn Schnauer souverän vier Titel. Anja Gritzmann wurde bei der weiblichen A-Jugend Hamburger Landesmeisterin im Stabhochsprung und qualifizierte sich für die Deutschen Meisterschaften. Und im Sommer 1994 wurde Jörn Schnauer in der Klasse M 13 Hamburger Vierkampflandesmeister.

Bei der alljährlich vorgenommenen Sportlerehrung im Rathaus durch die Gemeinde Oststeinbek wurde bei der Veranstaltung im Frühjahr 1994 neben 160 erfolgreichen Sportlern auch Kirsten Warns für ihre erfolgreiche Tätigkeit als Schiedsrichterin in der Damen-Fußball-Bundesliga ausgezeichnet.

Einen großartigen Erfolg erzielte die Volleyball-Abteilung. Die 1. Herren beendeten ihre einjährige Zugehörigkeit zur Landesliga mit dem Wiederaufstieg in die Verbandsliga, der höchsten Spielklasse Hamburgs.

Auch in der Saison 1994/95 verzeichnete die Leichtathletik-Abteilung eine aufsteigende Entwicklung. Sie stellte wiederum Landesmeister von Hamburg. 23 ihrer Athleten standen 121mal in der Hamburger Landesbestenliste. Mögliche weitergehendere Erfolge wurden durch unzureichende Trainingsmöglichkeiten in der zu klein gewordenen Sporthalle verhindert. Klagen hierüber wurden laut geäußert.

Für Kinder ab 4 Jahren bot die Leichtathletik-Abteilung eine "Spiel-Leichtathletik" an.

Die 1. Fußball-Herren wurden unter dem neuen Trainer Frank Würfel nach einer gut verlaufenen Saison Vizemeister, patzten dann aber in der Aufstiegsrunde für die Bezirksliga.

Die Volleyball-Abteilung verzeichnete drei Meistertitel für ihre Jugendmannschaften. Die weiblichen Volleyballerinnen der Klasse LK II erreichten den 3. Platz bei den Hamburger Meisterschaften. Die 2. Herren schafften den Aufstieg in die Bezirksliga. Die Mannschaft U12 Mixed - OSV 4 - wurde Staffelmeister.

Im Frühjahr 1995 konnten Heidi und Günther Kleyer 77mal das Sportabzeichen - 15 Schüler, 21 Jugendliche, 41 Erwachsene - überreichen.

Im Sommer 1995 spaltete sich nach vielen Querelen und quälenden Auseinandersetzungen die Tennisabteilung vom OSV ab und verselbständigte sich als "Tennisclub Oststeinbek e.V." (TCO) Sie bespielt weiterhin die einst vom OSV geschaffene Spielanlage.

Im Sommer 1995 qualifizierte sich der A-Schüler Jörn Schnauer von der Leichtathletik-Abteilung als Hamburger Landesmeister im Block Sprint/Sprung für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften.

Ende 1995 wechselte wiederum der Vereinschronist: Günther Lender, bis 31.10. der "Schreiber", übergab die Federführung an Günther Jüterbock.

In der Spielzeit 1995/96 war es mal wieder soweit. Die 1. Fußball-Herren wurden unter Trainer Frank Würfel in der Kreisliga Staffel 4 Herbstmeister und am Ende der Saison mit 19 Siegen, sechs Unentschieden und nur einer Niederlage auch Meister.

Die Fußball-A-Jugend schaffte als Staffelmeister den Sprung in die Hamburger Leistungsklasse.

In der Volleyball-Abteilung gab es Hochs und Tiefs. Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga spielten die 1. Herren in der Landesliga. Sie "packten" buchstäblich in letzter Sekunde mit einem 3:0 Erfolg über den SV Friedrichsgabe den Klassenerhalt. Die männliche A-Jugend errang bei den Hamburger Meisterschaften einen hartumkämpften zweiten Platz und qualifizierte sich, ebenso wie die weibliche A-Jugend durch einen 3. Platz, für die Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften in Stralsund.

Auch die Judo-Abteilung meldete Teilnehmer an den Norddeutschen Meisterschaften, und zwar durch Carsten Weber als Hamburger Landessieger in der A-Jugend U 18 in der Klasse bis 45 kg, und durch Sylvia Wieczorreck bei der weiblichen B-Jugend.

Die Aufzählung der vielen Erfolge der OSV-Leichtathleten auf Kreis- und Landesebene, bei Einzel- und Mehrkampfmeisterschaften, bei Schülern und Jugendlichen, in vielen Disziplinen, würde zu weit führen. Diese vielen Erfolge können nur noch global gewürdigt werden: In der Leichtathletik-Abteilung ist von vielen Trainern, Trainerinnen und Betreuern großartige, vorbildliche Arbeit geleistet worden.

Die Badminton-Abteilung erzielte wechselhafte Erfolge: Während die 1. Herren aus der Kreisklasse A in die Kreisklasse B abstiegen, schafften die 2. Herren den Aufstieg aus der Kreisklasse D in die Kreisklasse C.

Bei der Ehrung erfolgreicher Sportler durch die Gemeinde Oststeinbek konnten fast 50 Medaillen und Urkunden an erfolgreiche Judoka, Leichtathleten und Volleyballer von Bürgermeister Erhard Bobert vergeben werden. Es wimmelte nur so von Titeln, ersten Plätzen bei Hamburger Hallen- und Pokalmannschafts-Meisterschaften sowie von Teilnahmen in der Bundesauswahl und bei Norddeutschen Meisterschaften.

Bei der Jahreshauptversammlung des OSV im Mai 1996 gab es an der Spitze des Vereins einen Führungswechsel. Jürgen Reller trat nach 12-jähriger Amtszeit als 1. Vorsitzender zurück. Er verzichtete auf eine weitere Amtsperiode. Mit einem Mitgliederbestand von 1.230 und gesunden Finanzen übergab er die Stabführung an den von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Nachfolger gewählten Jürgen Dahm, der bereits seit 25 Jahren der GymnastikAbteilung angehört. Nach den Vorstandswahlen wurde Jürgen Reller zum Ehrenvorsitzendendes OSV ernannt.

Auf dieser Versammlung erhielten Schiri-Obmann Günther Jüterbock und der Leiter der Volleyball-Abteilung Bernhard Student für ihre herausragenden Verdienste um ihre Abteilungen die goldene Vereinsnadel.

Im Juni 1996 ehrte die Fußball-Abteilung Rainer Otte für 10 Jahre Fußball-Jugendtrainer beim OSV.

Für die Sportsaison 1996/97 macht es die Vielfalt des Sportbetriebs in allen Sparten und inden jeweiligen Altersklassen und Disziplinen unmöglich, alle sportlichen Erfolge aufzuzählen.

Die Chronik des OSV verzeichnet für diese Saison Landesmeister bei den Leichtathleten, erfolgreiche Volleyballer, Judokas mit bestandenen Gurtprüfungen, Nationalspieler usw.

Im Juli 1996, zum Start der 1. Fußball-Herren in der Bezirksliga 02, erschien die erste Stadionzeitung seit Bestehen des OSV, die "Liga-News", "Das Magazin für alle Fans der Liga".

Nach der gründlich verpatzten Aufstiegsrunde 1994/95 und dem ohne Niederlage erreichten Gewinn der Staffelmeisterschaft und damit erzielten Aufstieg in die Bezirksliga zum Abschluß der Saison 1995/96 steckte der Trainer Frank Würfel für die Liga als Saisonziel 1996/97 den Klassenerhalt. Nach der Hinserie, die mit einem überraschenden fünften Tabellenplatz endete, wurde das Saisonziel auf das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes "hoch korrigiert". Leider wurde dieses Ziel verpaßt. Die Liga schloß mit dem elften Tabellenrang ab.

Aus Kostengründen verzichteten die 1. Herren auf das sonst im Juli jeden Jahres abgehaltene OSV-Cup-Turnier und auch auf das Winterhallenturnier.

Das Aushängeschild der Fußball-Abteilung, die A-Jugend, die 1996 in die Leistungsklasse aufgestiegen war, gewann in der Winterpause 1996/97 die Hamburger Hallenmeisterschaft.

Der von den Volleyball-Herren angestrebte Wiederaufstieg in die Verbandsliga wurde erreicht. Die Volleyball-Damen erreichten Rang 2, der zur Teilnahme an der Relegation zur Verbandsligaberechtigte. Sie schafften den Aufstieg, den dritten in Folge. Auch die Volleyball-Jugend erreichte obere Tabellenränge. Im September 1996 wurden die Volleyballer Christian Voß und Wolfgang Groos bei den Deutschen Meisterschaften im Beach-Volleyball Neunte.

Im dritten Erscheinungsjahr schon brachte die Volleyball-Abteilung das 'Oststeinbeker Volley-Blatt' heraus, eine monatlich erscheinende, durch Anzeigen finanzierte, kostenlos abgegebene Volleyball-Zeitung, was im Hamburger Raum eine Einmaligkeit darstellte.

Die Leichtathleten des OSV schlossen die Sommersaison 1996 wiederum sehr erfolgreich ab. Auf Hamburger Landesebene konnten sie zahlreiche Meisterschaften gewinnen, so u.a. Stephan Schnauer (Jahrgang 1984), der allein vier Einzeltitel (im Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen und im Hürdenlauf) gewann. Die C-Schüler gewannen erneut die Hamburger Mannschafts-Meisterschaft. Die A- und B-Schüler konnten auf 15 Hamburger Meisterschaften und Vizemeisterschaften blicken. Auch bei den Hamburger Hallenmeisterschaften "sahnten" die A- und B-Jugendlichen reichlich "Edelmetall" ab.

Im Mai 1997 qualifizierte sich die 4 x 400 m - Staffel der männlichen A-Jugend mit einer Zeit von 3:32 Minuten für die Deutschen Meisterschaften in Frankfurt/Main.

Die Handball-Abteilung schickte eine Damen- und eine Herrenmannschaft in die Punktspielrunde 1996/97.

Im Januar 1997 befand sich eine neue Sportabteilung in der Gründungsphase. Die koreanische Kampfsportart 'Taekwondo' hatte Liebhaber gefunden. Sie wurde für Erwachsene und für Jugendliche ab 12 Jahren angeboten.

Zu Beginn des Jahres 1997 konnten - wie alljährlich im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus - Heidi und Günther Kleyer 77mal die Sportabzeichen und Urkunden für das Jahr 1996 übergeben.

Und bei der traditionellen Sportlerehrung durch die Gemeinde Oststeinbek im Rathaus im März 1997 konnte der Bürgervorsteher Hans-Ulrich Moll 28 Sportler, darunter neun Hamburger Meister, sowie vier Teams, die in der Saison 1995/96 den Aufstieg in höhere Spielklassen geschafft hatten, würdigen und ehren.

1997 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Jugendarbeit in der Badminton-Abteilung. Sie verzeichnete einen großen Zuwachs an Jugendlichen.

In die Spielsaison 1997/98 starteten die 1. Fußball-Herren in der Bezirksliga mit einem schweren Handicap, weil mehrere Leistungsträger "abgegangen" waren, ohne daß gleichwertige Zugänge zu verzeichnen gewesen wären. Es "hagelte" herbe Niederlagen: 0:7 zu Hause, 5:0, 10:0, 0:7 zu Hause usw. Zwei Spieltage vor Saisonende stand bereits fest, daß der OSV I wieder aus der Bezirksliga in die Kreisliga absteigen mußte. Ebenfalls bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Serie stand der OSV II als Meister der Staffel 2 der Kreisklasse fest. Durch den Aufstieg des OSV II in die Kreisliga ergiebt sich die kuriose Situation, daß beide OSV-Mannschaften in der Saison 98/99 in der Kreisliga aufeinandertreffen werden. Der Trainer Frank Würfel setzte sich für die kommende Spielzeit 1998/99 zum Ziel, aus beiden Mannschaften eine starke 1. Mannschaft zu bilden, die so schnell wie möglich den Wiederaufstieg schaffen soll.

In der zu Ende gegangenen Saison 1997/98 setzten sowohl die 1. Senioren als auch die 1. D-Jugend, die beide in ihrer jeweiligen Klasse Meister wurden, weitere Glanzlichter in der Fußball-Abteilung.

Da zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für diese Festschrift die Erfolge und Tabellenstände von Mannschaften der anderen Abteilungen des OSV entweder noch nicht feststanden oder noch nicht in der Chronik archiviert waren, muß der sportliche Ergebnisbericht an dieser Stelle geschlosssen werden.

Aber zum Abschluß dieser Übersicht sollen noch drei jüngst geschehene Ereignisse gewürdigt werden, weil sie noch einmal die ganze Bandbreite des sportlichen, vereinspolitischen und gesellschaftlichen Geschehens im und um den OSV herum symbolisieren.

Anfang Mai 1998 ehrte der Bürgervorsteher Oststeinbeks, Hans-Ulrich Moll, im Rathaus der Gemeinde 36 Jugendliche, die im Jahre 1997 Spitzenleistungen vollbracht hatten. Sie erhielten aus seiner Hand Urkunden und Medaillen.

Am 27. Mai 1998 hielt der OSV im Bürgersaal des Rathauses in Anwesenheit von (nur) 60 Mitgliedern seine turnusmäßige Jahreshauptversammlung ab. Der Vorstand des Vereins konnte auf ein weiteres Ansteigen der Mitgliederzahl von 1.270 auf 1.360 und auf eine gesunde finanzielle Situation verweisen, beides Anzeichen für eine ungebrochene Attraktivität des OSV und eine stabile Vereinsführung. Klage mußte lediglich darüber geführt werden, daß in Folge einer zu geringen Hallenkapazität einige Abteilungen des OSV nicht weiter expandieren können. Dennoch sei, so der aus dem Amt ausscheidende 1. Vorsitzende, Jürgen Dahm, Anfang des Jahres 1997 mit der koreanischen waffenlosen Selbstverteidigung Taekwon-Do eine weitere Sparte des Vereins ins Leben gerufen worden, um einem dringenden Bedürfnis aus Kreisen der Bevölkerung abzuhelfen. Als Nachfolger des aus privaten Gründen nicht wieder kandidierenden Jürgen Dahm wählte die Versammlung einstimmig Rainer Voss, seit 27 Jahren Mitglied der Gymnastikabteilung, einstimmig zum 1. Vorsitzenden.

Vom 4. bis 7. Juni 1998 nahmen zum ersten Mal 22 Mitglieder der Gymnastik-Abteilung des OSV am Deutschen Turnfest München 1998 teil. Alle Mitglieder, im neu entworfenen T-Shirt mit dem Aufdruck "50 Jahre OSV" gewandet, nahmen erfolgreich an den Wettkämpfen "Fitneßtest" und "Wolpertinger Olympiade" teil. Sie stellten damit die Vielseitigkeit der sportlichen Betätigung der "Gymnastiker" erneut eindrucksvoll unter Beweis.

Der neue 1. Vorsitzende, Rainer Voss, setzte allem die Krone auf, indem er mit drei verschiedenen Handstandübungen den anspruchsvollen "Handstand-TÜV" bestand. Auch die "Spitze des Vorstandes" ist Spitze!

Die Vielseitigkeit der sportlichen Betätigung der Gymnastikabteilung stellten sieben männliche Mitglieder unter Beweis, als sie am 13. und 14. Juni 1998, wie dies schon seit Jahren Übung ist, während einer Zweitagestour im Zehnerkanu einige -zig Kilometer der herrlichen Mecklenburger Seenplatte um Wesenberg herum "durchpflügten". nach oben

Schlußbetrachtung

Der Verfasser hofft, den Lesern/innen einen einigermaßen gelungenen Ein- und Überblick über die Entwicklung und die Vielfalt des Vereinsgeschehens gegeben und dabei die interessantesten Aspekte erwischt zu haben. Die Aufwärtsentwicklung des OSV ist noch nicht an ihrem Ende angelangt, wie der weitere Bedarf an zusätzlichen Hallenkapazitäten indiziert. Die Wünsche der Sportler und der noch abseits stehenden Bevölkerung überhaupt nach mehrfacher, sportlicher Betätigung ist nach wie vor ungebrochen, zumal es permanent darum geht, der nachwachsenden Generation Angebote für sinnvollle körperliche Betätigung und geistige Reifung zu machen.

Bei einer Einwohnerzahl Oststeinbeks von rund 8.000 und einer Zahl von 1.360 Mitgliedern im OSV ist der sportliche Integrationsgrad der Bevölkerung sehr hoch. Praktisch ist jeder 6. Mitbürger Mitglied. Damit gehört der OSV zu den mitgliederstarken Vereinen im Kreissportverband Stormarn. Mit dem Barsbütteler SV zusammen liegt er der Mitgliederzahl nach auf den Rängen elf und zwölf.

Weit über diese statistischen Werte hinausgehend kann als bleibendes Fazit gezogen werden: Mit seinem vielfältigen sportlichen Angebot hat der OSV einen wichtigen Beitrag für die Integration der schnell wachsenden Bevölkerung in der stark expandierenden Gemeinde geleistet. Den bis zum heutigen Tag tätig gewesenen ehrenamtlichen Vereinsvorständen gebührt hierfür Dank, den künftigen Vorständen gilt der Wunsch nach weiterhin "glücklichen Händen".

Die Vorsitzenden des OSV

1948 W. Henning
1950 W. Riebesel
1955 W. Grünitz
1958 W. Henning
1959 B. Uhlig
1961 W. Krüger
1963 W. Henning
1964 W. Krüger
1966 W. Riebesel
1967 G. Bülow
1968 W. Krüger
1972 W. Ruckert
1984 J. Reller
1996 J. Dahm
1998 R. Voss
2002 H. Luther
2020 M. Strube nach oben

Erinnerungen des ehemaligen 1. Vorsitzenden Gerhard Bülow

In diesem Jahr 2013 bin ich 50 Jahre Mitglied im OSV. 1963 bin ich nach meiner Heirat nach Oststeinbek gezogen und in den OSV eingetreten. In Hamburg hatte ich vorher bei HT 1816, Sperber und zuletzt mehrere Jahre in St. Georg im Hammer Park Fußball gespielt. Im OSV spielte man damals im „Pappelstation“ auch Meniskuswiese genannt. Vorsitzender war Willy Krüger, die Seele des Vereins war Riebesel, Platzwart und aktiver Fußballer war Werner Meincke. Ich spielte mit Jürgen Reller, Uwe Trautwein, Jürgen Picker etc. in der unteren Herren als Torwart. Bei meinem Eintritt übernahm ich nach kurzer Zeit das Training der damaligen Junioren mit Hans Wischmann, Klaus Luther, Heiner Henning, Walter Vick etc. Das war eine tolle Truppe. Besonders in Erinnerung ist mir die Freizeit in der Jugendherberge in Undeloh bei winterlichen Verhältnissen über Ostern 1964 geblieben.
Am Sportplatz gab es einen schlichten Bau mit 2 Umkleideräumen, einem Duschraum und einen Ballkeller. Mitte der 60er kam dann die Idee auf, das Umkleidehaus aufzustocken. In einer Nacht- und Nebelaktion wurde an einem Wochenende das Dach abgedeckt und mit Hilfe der vielen Maurer und Zimmerleute unter den Fußballern für Werner Meincke und Frau eine kleine Wohnung im Obergeschoss errichtet. Am Montag kam der große Krach! Die Gemeinde untersagte den Bau, den wir ohne Genehmigung auf dem Gemeindegrundstück errichtet hatten. Ich habe dann als damaliger Gerichtsreferendar der Gemeinde klar gemacht, dass das Umkleidehaus nicht der Gemeinde, sondern dem OSV gehört (§95BGB). Wir haben dann den Architekten Behn gebeten, uns eine Bauzeichnung zu fertigen, um die Baugenehmigung zu beantragen. Die Gemeinde lud dann den damaligen Vorstand Willy Krüger, Bruno Uhlig, Adolph Dittrich und mich zu einer Sitzung im früheren Rathaus – heute Musisches Forum – ein. Wir wurden zunächst fürchterlich zurechtgestaucht wegen unserer Schwarzbauerei, erhielten dann aber vom seinerzeitigen Bürgermeister Willy Henning die Baugenehmigung, sodass Werner Meincke und Frau die Wohnung mit Balkon zum Sportplatz beziehen konnten. Ein großes Problem gab es dann allerdings mit der Erschließung des neues Wohn- und Umkleidehauses. Wir mussten über bzw. unter dem fußläufigen Weg vom Sportplatz zum Breedenweg eine Schmutzwasserleitung verlegen. Da wir kein Geld hatten, haben wir den Graben selbst ausgehoben und die Sielleitung Richtung Breedenweg verlegt. Den Graben haben wir nicht mit Balken versteift. Problematisch war dann der Anschluss an die Leitung im Breedenweg. Dabei mussten wir tief nach unten, wobei die Seitenwände einbrachen und ich in Lebensgefahr geriet, als das Erdreich nachgab. Mit Müh und Not haben mich dann die Mitstreiter gerettet!
Ein weiteres Ereignis soll die damalige Situation des Pappelstations verdeutlichen: Bei einem Trainingsabend an einem heißen Sommertag erhielt ich einen heftigen Tritt gegen das Schienbein, es knackte, ich fiel mit Verdacht auf Schienbeinbruch um. Was tun? Die Mitspieler wollten mich zu Dr. Garn – genannt Zwirn – bringen. Es gab aber keine Trage. Stattdessen holte Werner Meinke eine Leiter, auf die ein paar Bretter gelegt wurden. So wurde ich zu Dr. Garn, der seine Praxis schräg gegenüber am Barsbütteler Weg hatte, getragen. Dr. Garn unterbrach seine Sprechstunde, ich wurde auf den Beifahrersitz seines Peugot 504 gesetzt. Er fuhr mich mit Unterbrechung an der Tankstelle, wo er mir gegen den Unfallschock eine Tafel Schokolade kaufte – ins Unfallkrankenhaus Boberg, wo ich dann aufgenommen und untersucht wurde. Es war Gott sein Dank kein Bruch, sondern nur eine schwere Prellung.
Mitte der 70er Jahre wurde ich dann 1. Vorsitzender des OSV, als Willy Krüger aufhörte und sich kein Nachfolger fand. Dann aber kam mein Freund und Weggefährte über viele Jahre Walter Ruckert, der vorher bei Vorwärts Billstedt engagiert war und nach Oststeinbek umgezogen war. Er wurde 1. Vorsitzender, ich 2. Vorsitzender. So haben wir 18 Jahre!!! den OSV geleitet und nach vorne entwickelt. Eine unserer wichtigsten Anliegen war, die Gemeinde davon zu überzeugen, das Pappelstation – mitten in einem Wohngebiet – zu verkaufen und mit dem Erlös eine neue größere Fläche für den Sportbetrieb zu erwerben. Wir wurden deshalb als Grundstücksspekulanten beschimpft, waren aber gleichwohl erfolgreich. Das Pappelstation wurde an einen Investor verkauft, der Architekt Appelbaum baute darauf Einzel-, Reihen- und Atriumhäuser, unser heutiges Gelände Parkweg. Die Gemeinde kaufte dann unser heutiges Sportgelände mit dem Sporthaus, Parkplatz, Kunstrasenplatz, einem Mehrzweckplatz mit Tartanboden für Volleyball und Bolzplatz sowie die Fläche für die Errichtung von 7 Tennisplätzen. Für die Nutzung der Tennisplätze gründeten Walter Ruckert, Jürgen Nietsch, Klaus-Dieter Merting und Gerhard Bülow 1975 eine Tennisabteilung. Die Tennisplätze wurden durch Umlagen der neuen Mitglieder eigenfinanziert. Der Verkauf der alten Anlage Pappelstation war also durchaus sinnvoll und zweckmäßig. Die Erweiterung der Sportanlage wurde dann durch den Erwerb der benachbarten Ackerfläche möglich. Als der Eigentümer Kummrey das Gelände Birkenhain bebauen wollte, haben wir Gemeindevertreter verlangt, dass er uns im Gegenzug das Grundstück übereignen soll, auf dem heute die Walter-Ruckert-Halle, das Sportforum mit Fitnessstudio sowie die Tennishalle stehen. Das war eine aus heutiger Sicht für unsere Gemeindewesen kluge Entscheidung.
Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, dass meine Freunde und ich 1970 eine wichtige Entscheidung für den OSV gefällt haben! Im September 1970 wurde nämlich die Schulturnhalle eingeweiht. Diesen Schritt hatten wir lange entgegengefiebert, denn bis dahin gab es in Oststeinbek ja nur das Pappelstation und den Saal von Behn, wo früher einmal Tischtennis gespielt wurde. Jetzt hab es die neue Turnhalle! Aus dem OSV, der vorher nur etwa 100 – 120 Fußballer hatte, wurde plötzlich ein Sportverein mit neuen Sparten. Meine Frau und ich riefen eine Gymnastikabteilung für Frauen und Männer, sowie Kinderturnen ins Leben. Herr Prang gründete eine Abteilung für Tischtennis. Meine Frau hat die Damen dann 11 Jahre „gescheucht“, während ich die Männer 30 Jahre!!! als Übungsleiter betreut habe. Wir waren 1998 auf dem Deutschen Turnfest in München, haben jährlich mit „Otto“ und „Diesel“ unsere Paddeltouren durch Norddeutschland unternommen und sorgen immer noch für den Tannenbaumaufbau in der Kirche. Aus dieser Gymnastikabteilung sind viele weitere gesellschaftliche Entwicklungen für unsere Gemeinde hervorgegangen. Es seien erwähnt: der Singkreis, der Ortsverband des DRK, die Maibaum AG, der Tennisverein Oststeinbek.
Fazit: Die 50jährige Mitgliedschaft im OSV hat sich gelohnt, für meine Frau und mich, unsere Kinder und Enkelkinder und wir hoffen, auch für unser schönes Oststeinbek, denn „Oststeinbek sind wir alle!“

Oststeinbek, 14.01.2013

Gerhard Bülow

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